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Pfäffikon ZH
25.11.2025

Pfäffikon will frühe Förderung stärken

Pfäffikon plant eine Koordinationsstelle für frühe Förderung.
Pfäffikon plant eine Koordinationsstelle für frühe Förderung. Bild: Markus Spiske
Die Gemeinde Pfäffikon plant eine Fach- und Koordinationsstelle für frühe Förderung. Sie soll Familien besser erreichen, Entwicklungsrisiken früh erkennen und den Schuleintritt der Kinder erleichtern.

Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die spätere Entwicklung eines Menschen. In dieser Phase entstehen Grundlagen für Sprache, Lernen und soziale Kompetenz. Früh erkannte Entwicklungsverzögerungen lassen sich oft mit geringem Aufwand ausgleichen – spätere Fördermassnahmen sind deutlich aufwendiger. Gemeinden, die in Vorschulangebote investieren, berichten langfristig von Einsparungen in der Schule, etwa bei DAZ-Unterricht oder unterstützenden Diensten.

Verantwortung der Gemeinde

Wie die Gemeinde schreibt, hat der Gemeinderat von Pfäffikon den Aufbau eines Angebots zur frühen Förderung als Legislaturziel festgelegt. Eine Projektgruppe aus Fachpersonen der Schule, Verwaltung sowie Vertretungen aus Gemeinderat und Sozialbehörde erarbeitete dafür Grundlagen und Empfehlungen. Ziel ist ein vernetztes, qualitativ gutes und finanziell tragbares Angebot, das Familien frühzeitig erreicht und unterstützt.

Herausforderungen beim Schuleintritt

Die Schule Pfäffikon beobachtet grosse Unterschiede in der Entwicklung der Kinder beim Eintritt in den Kindergarten. Ein Teil der Kinder hat Schwierigkeiten mit Sprache, Sozialverhalten oder Feinmotorik. Rund ein Viertel benötigt zusätzliche Deutschförderung, 15 Prozent Logopädie. Auch der zunehmende unbegleitete Medienkonsum im Vorschulalter belastet die Entwicklung. Der Gemeinde fehlt zudem eine zentrale Koordinationsstelle für Familienangebote, wie auch die UNICEF-Analyse 2024 festhält.

Blick in andere Gemeinden

Vergleichbare Gemeinden wie Wald, Bassersdorf und Meilen verfügen bereits über koordinierte Strukturen zur frühen Förderung. Fachstellen vernetzen dort Angebote, unterstützen Treffpunkte und arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Auch umliegende Gemeinden wie Wetzikon, Illnau-Effretikon oder Rüti haben entsprechende Massnahmen umgesetzt.

Eine Koordinationsstelle für Pfäffikon

Die neue Fachstelle soll bestehende Angebote bündeln, Lücken schliessen und neue Formate entwickeln – etwa Elternanlässe vor dem Kindergarteneintritt, niederschwellige Treffpunkte oder gezielte Förderangebote für Kinder mit Entwicklungsrückständen. Dazu gehören auch Kooperationen mit Partnerorganisationen sowie aufsuchende Angebote für Familien, die schwer erreichbar sind. Der Aufbau wird voraussichtlich vier bis fünf Jahre dauern und umfasst zunächst vor allem Personalkosten. Ab 2030 sollen die Ausgaben stabil bleiben, dann ist auch eine Wirkungsevaluation vorgesehen.

Entscheid an der Gemeindeversammlung

Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde und RGPK empfehlen, die Vorlage zur frühen Förderung an der Gemeindeversammlung vom 8. Dezember anzunehmen. Ziel ist ein Pfäffikon, das allen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglicht.

Pfäffikon24/gg
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