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23.04.2024
23.04.2024 07:52 Uhr

Gemeinden starten Kampagne gegen Strassenlärm

Bei bis zu 1000 Motorrädern am Tag werden Anwohner in den Bergregionen im Zürcher Oberland belastet. (Symbolbild).
Bei bis zu 1000 Motorrädern am Tag werden Anwohner in den Bergregionen im Zürcher Oberland belastet. (Symbolbild). Bild: AdobeStock
Zur Sensibilisierung der Fahrzeuglenkenden führen fünf Gemeinden im Zürcher Oberland gemeinsam mit Partnerorganisationen eine Plakatkampagne durch.

Seit Jahren steigt der Lärmpegel auf Kantons- und Gemeindestrassen durch den motorisierten Freizeitverkehr stetig. «Die Fahrweise macht einen grossen Unterschied für Anwohnende, die in zunehmendem Masse an den Imissionen leiden», schreibt die Gemeinde Bauma, welche die Kampagne initiiert hat, in ihrer Mitteilung.

Gesetzlich sei zwar vorgesehen, unnötigen Lärm polizeilich zu ahnden. Derzeit sei dies aber nur unzureichend möglich.

«Leise ist weise»

Bauma führt mit den Gemeinden Turbenthal, Wila, Fischenthal und Pfäffikon zu Beginn der Ausflugssaison vom 26. April bis 30. Juni 2024 gemeinsam die Plakatkampagne «Leise ist weise» durch.

Ziel ist die Sensibilisierung der Fahrzeuglenkenden: Diese sollen ihr Fahrverhalten überdenken und sich dessen bewusst werden, dass ihr Fahrverhalten für die Anwohnenden entlang den Strassen einen entscheidenden Unterschied machen kann.

Grosser Einfluss auf Lärmemissionen

Der Grund für übermässige Lärmspitzen im Strassenverkehr liege oftmals beim Fahrverhalten, schreibt die Gemeimde Bauma weiter. Durch eine moderate und konstante Fahrweise liessen sich Lärmspitzen vermeiden. «Dies hat einen enormen Einfluss auf die Lärmemissionen.» Messungen hätten gezeigt, dass sich die meisten Fahrzeuglenkenden innerorts an das Tempolimit «generell 50 km/h» halten.

Manche Freizeitfahrende seien sich aber nicht bewusst, dass eine unvermittelte und starke Beschleunigung am Ende der Tempo-50-Zone sehr viel unerwünschten Lärm für die Anwohnenden verursachte. Es seien schon vielfach über 100 Dezibel Lärm gemessen worden.

Gesetzlich ist zwar vorgesehen, dass, wer mit seinem Fahrzeug unnötigen Lärm erzeugt, verzeigt werden kann. Auch Personen, die ihr Fahrzeug illegal abändern, werden bestraft. «Die Kontrolle und die Durchsetzung dieser Vorschriften liegen in der Zuständigkeit der Kantone. In den Zürcher Bergebieten erfolgt die Ahndung fehlbaren Verhaltens allerdings nur selten», so die Gemeinde weiter.

«An schönen Tagen knattern und heulen bis zu 1’000 Motorräder an den Menschen vorbei, die sich entlang der beliebten Ausflugsrouten im Zürcher Oberland im Garten oder auf dem Balkon erholen möchten.»
Gemeinde Bauma

Bis 1000 Motorräder am Tag

Im Verhältnis zu E-Autos und E-Motorrädern seien die Verbrennungsmotoren insgesamt zu laut. «In der Schweiz verkehren weiterhin über 800’000 Motorräder mit Verbrennungsmotor, die meisten davon im Freizeitverkehr. So knattern und heulen an schönen ‚Ruhetagen‘ bis zu 1’000 Motorräder an den Menschen vorbei, die sich entlang der beliebten Ausflugsrouten im Zürcher Oberland im Garten oder auf dem Balkon erholen möchten.» Deshalb: Leise ist weise!

Unterstützt wird die Kampagne vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), der Fachstelle für Lärmschutz des Kantons Zürich, der Standortförderung Zürioberland, der Lärmliga und dem Verkehrsclub der Schweiz (VCS).

Mit Plakaten wollen die Gemeinden die Motorradfahrenden sensibilisieren. Bild: Gemeinde Bauma
Pfäffikon24/bt