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Provisorischer Wohnraum wird sistiert

Der Stadtrat Illnau-Effretikon entscheidet über Wohnraum, Verkehr, Beleuchtung und KI-Einsatz.
Der Stadtrat Illnau-Effretikon entscheidet über Wohnraum, Verkehr, Beleuchtung und KI-Einsatz. Bild: Stadt Illnau-Effretikon
Der Stadtrat Illnau-Effretikon sistiert die geplante Container-Wohnanlage in Effretikon und verzichtet vorerst auf dauerhaften Wohnraum in Illnau. Hier weitere Beschlüsse zu Verkehrsschwachstellen, LED-Beleuchtung, Liegenschaftsstrategie und KI-Richtlinien.

Die Stadt Illnau-Effretikon verzichtet vorerst auf die Umsetzung einer geplanten Container-Wohnanlage für Geflüchtete im Gebiet Bahnhof West in Effretikon. Auch die Idee, in Illnau dauerhaften Wohnraum zu schaffen, wird aktuell nicht weiterverfolgt. Dies entschied der Stadtrat an seiner Sitzung vom 21. August und verwies auf rückläufige Asylgesuchszahlen sowie die Entspannung der Gesamtsituation.

Containerlösung für Effretikon geprüft

Im Jahr 2023 hatte der Stadtrat angesichts steigender Flüchtlingszahlen und knapper werdenden Wohnraums den Auftrag erteilt, kurzfristige Lösungen zu prüfen. Eine Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass im Baufeld C beim Bahnhof Effretikon eine befristete Wohncontaineranlage für bis zu 32 Personen realisierbar wäre – inklusive vertretbarer Baukosten.

Permanenter Wohnraum in Illnau nicht realisierbar

Für die Schaffung von günstigem städtischem Wohnraum prüfte der Stadtrat ursprünglich eine Projektentwicklung auf der freien Grundstücksfläche an der Effretikonerstrasse 49/51 in Illnau. Die beiden dortigen Gebäude – das ehemalige Schulhaus und das frühere Gemeindehaus – sind als schützenswerte Objekte von kommunaler Bedeutung klassifiziert und stehen nun unter Denkmalschutz.

Dadurch schrumpft die frei verfügbare Baufläche erheblich, sodass sich ein effizienter und preisgünstiger Wohnraum auf dem Areal nicht mehr sinnvoll realisieren lässt. Aus diesem Grund verzichtet der Stadtrat darauf, das Projekt weiter zu vertiefen. Eine Objektstrategie für die zukünftige Nutzung der sanierungsbedürftigen Gebäude und des Baulandes soll zu einem späteren Zeitpunkt beschlossen werden.

Verkehrs-Schwachstellen beseitigt

Der Stadtrat hat im Herbst 2023 eine Verkehrsschwachstellenanalyse zur Kenntnis genommen und die Abteilungen Sicherheit und Tiefbau beauftragt, die Mängel zu beheben. Von den 48 städtischen Schwachstellen konnten bis Ende Juli 2025 rund die Hälfte behoben werden. Einige Massnahmen sind aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar oder werden mit laufenden Strassenbauprojekten erledigt.

Im Kanton wurden von 47 Schwachstellen bislang nur eine Massnahmen umgesetzt. Die Stadt fordert den Kanton auf, kurzfristige Massnahmen umzusetzen und mittelfristige in Strassenbauprojekte zu integrieren.

Weitere Beschlüsse

Der Stadtrat bewilligt 305'000 Franken für die Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung in Bisikon auf LED, inklusive eines Pilotprojekts mit dynamischer Beleuchtung entlang des Geh- und Radwegs. Die Bauarbeiten starten 2026.

Zudem genehmigt er die Portfoliostrategie für städtische Liegenschaften im Finanzvermögen mit einem Bilanzwert von rund 57 Millionen Franken und legt Wert auf den Erhalt preisgünstiger Wohneinheiten.

Weiterhin wird eine Weisung zum verantwortungsvollen Einsatz generativer künstlicher Intelligenz in der Stadtverwaltung erlassen, um Chancen zu nutzen und Risiken wie Datenschutz und ethische Fragen zu minimieren.

Pfäffikon24/gg