Die Preise der gefühlten Inflation in der Schweiz sind im Juli 2025 leicht gesunken. Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex, der gemeinsam mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich berechnet wird, lagen die Preise für regelmässig konsumierte Alltagsgüter wie Lebensmittel, Medikamente oder Kleidung um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Zum Vergleich: Der offizielle Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamts für Statistik stieg im selben Zeitraum um 0,2 Prozent.
Diese Abweichung lässt sich laut Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert vor allem durch die Mietpreise erklären. «Die Mietpreise, die im Comparis-Index nicht enthalten sind, stiegen um 2,6 Prozent. Sie treiben den LIK in die Höhe», so Renkert.
Zwei Jahre nach dem Inflationshöhepunkt: Stabilität mit Ausnahmen
Seit dem Inflationshöhepunkt im August 2022 mit 3,5 Prozent ist die Teuerung in der Schweiz deutlich zurückgegangen. Der LIK hat sich seit Mitte 2023 unterhalb von 2 Prozent stabilisiert, in den letzten elf Monaten bewegte er sich sogar unter der Ein-Prozent-Marke. Im Mai wurde mit –0,1 Prozent erstmals wieder eine negative Jahresrate gemessen.
Im Vergleich zu Juli 2023 stieg die gefühlte Inflation laut Comparis um lediglich 1 Prozent, während der LIK einen Zuwachs von 1,5 Prozent verzeichnete. Dennoch gibt es Ausreisser nach oben: So haben sich laut Renkert vor allem Produkte wie Schokolade, Kaffee, Versicherungen und Elektrizität spürbar verteuert.
«Obwohl die allgemeine Teuerung in den letzten beiden Jahren sehr moderat war, haben sich die Preise für Schokolade und Kaffee deutlich erhöht. Grund sind die Missernten aufgrund von klimatischen Veränderungen sowie gestiegene Energie- und Verpackungskosten», erklärt er. Eine Entspannung sei derzeit nicht in Sicht.