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Natur & Umwelt
23.08.2025

Erstmals Bartgeier-Brut im Kanton St. Gallen bestätigt

Der Bartgeier brütet nun auch wieder im Kanton St. Gallen.
Der Bartgeier brütet nun auch wieder im Kanton St. Gallen. Bild: naturschutz.ch / eg6da6 via pixabay
Dieses Jahr gelang erstmals eine erfolgreiche wildlebende Bartgeier-Brut im Kanton St. Gallen: Ein Jungvogel ist in einem natürlichen Horst im Taminatal ausgeflogen – ein bedeutender Meilenstein für das Artenschutzprojekt.

15 Jahre nach den ersten Auswilderungen im Kanton St. Gallen ist im Taminatal ein junger Bartgeier ausgeflogen. Der seltene Greifvogel wuchs in einem natürlichen Horst auf – ein bedeutender Schritt für den langfristigen Aufbau einer stabilen Alpenpopulation.

Erfolg nach Jahren der Vorbereitung

Wie die Stiftung Pro Bartgeier mitteilt, handelt es sich um die erste dokumentierte wildlebende Brut im Kanton St. Gallen. Der Jungvogel ist Anfang August 2025 aus dem Nest geflogen. Die Brut fand in einem Horst im Taminatal statt, dessen genauer Standort aus Gründen des Schutzes geheim gehalten wird.

Die Eltern des Jungtiers sind ein männlicher Bartgeier namens Noel-Leya, der 2014 im Calfeisental ausgewildert wurde, und ein bisher nicht identifiziertes Weibchen. Die Stiftung vermutet, dass es sich um ein zugewandertes Tier handelt.

Zwölf Auswilderungen im Calfeisental

Zwischen 2010 und 2014 hatte die Stiftung Pro Bartgeier zwölf junge Bartgeier im Calfeisental freigelassen. Ziel war es, die genetische Vielfalt der noch jungen Bartgeier-Population in den Alpen zu stärken. Mehr als ein Jahrzehnt später zeigt sich nun erstmals der gewünschte Effekt in der Region.

Noel-Leya, einer der ausgewilderten Vögel, hielt sich bereits ab 2017 dauerhaft im Gebiet auf. Zuvor war er während dreier Jahre auf Wanderschaft. In dieser Zeit lebte er mit einem anderen Männchen namens Sardona zusammen – ohne Bruterfolg. Laut Stiftung sei das nicht ungewöhnlich, denn ein Weibchen sei dem Paar nie zugeflogen.

Brutort bleibt geheim

Wie naturschutz.ch berichtet, wird der genaue Brutstandort aus Rücksicht auf den Schutz der Vögel nicht veröffentlicht. Bartgeier reagieren empfindlich auf Störungen, insbesondere durch Drohnen, Helikopter oder direkte Annäherung durch Menschen. Solche Einflüsse können zu Brutabbrüchen führen.

Besuche in der Nähe des Horsts werden daher ausdrücklich nicht empfohlen.

Zürioberland24/gg