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29.07.2025
27.08.2025 14:13 Uhr

Moor am Greifensee wiederhergestellt

Moore beherbergen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Moore beherbergen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Bild: Baudirektion Kanton Zürich
Am Nordrand des Greifensees stellt die Fachstelle Naturschutz ab Anfang August eine ehemalige Moorfläche wieder her, die in der Vergangenheit überschüttet wurde. Damit entsteht neuer Lebensraum für seltene und gefährdete Vögel, Schmetterlinge, Amphibien oder Orchideen.

Das Weidriet am nördlichen Ende des Greifensees ist ein Flachmoor von nationaler Bedeutung. In den 1960er-Jahren wurde jedoch ein Teil des Riets mit Bauabfällen überschüttet. Nun lässt die Fachstelle Naturschutz der Baudirektion des Kantons Zürich auf einer Fläche von rund 0,7 Hektar diese Aufschüttungen entfernen, um das ehemalige Flachmoor wiederherzustellen. Die Arbeiten beginnen am 4. August und dauern voraussichtlich sechs Wochen.

Bedeutung der Moore für die Natur

Moore gelten als «Hotspots» der Biodiversität und übernehmen zentrale Funktionen für die Umwelt. Sie bieten zahlreichen spezialisierten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, wirken ausgleichend auf den Wasserhaushalt bei Hochwasser oder Trockenperioden und speichern grosse Mengen CO₂ im Boden. Dennoch sind im Kanton Zürich heute weniger als zehn Prozent der ursprünglichen Moorflächen erhalten geblieben.

Neuer Lebensraum für gefährdete Arten

Die Wiederherstellung des Flachmoors im Weidriet schafft wertvollen Lebensraum für gefährdete Arten. Zu den Zielarten gehören unter anderem der Kiebitz, der Schlüsselblumen-Würfelfalter und das Schwärzliche Knabenkraut. Um den ursprünglichen Zustand des Moores wiederherzustellen, werden die alten Bauabfälle entfernt und fachgerecht in einer Deponie entsorgt.

Vegetation aus regionalem Saatgut

Nach dem Rückbau der Aufschüttungen wird die ehemalige Rietoberfläche freigelegt. Teile davon bestehen noch aus dem ursprünglichen Torf. Auf diesen Flächen wird typische Moorvegetation angesät, wobei das Saatgut aus artenreichen Moorwiesen der Region stammt. Ergänzend entsteht ein temporär austrocknender Weiher, der besonders für Amphibien und Libellen geeignete Lebensbedingungen schafft.

Uster24/gg