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Natur & Umwelt
06.07.2025

Baum des Monats: Die Vogelkirsche

In der Region gibt es viele schöne Vogelkirschen.
In der Region gibt es viele schöne Vogelkirschen. Bild: Naturnetz Pfannenstil
Der Baum des Monats Juli ist die Vogelkirsche. Sie gilt als Stammform unserer Süsskirschen, deren Früchte aktuell reif sind. Die Früchte der Wildform sind deutlich kleiner und weniger süss als die kultivierten Sorten im Handel, aber ebenfalls essbar. Vögel fressen sie gerne.

Im Juli steht bei Naturnetz Pfannenstil die Vogelkirsche im Mittelpunkt. Die Vogelkirsche (Prunus avium) gilt als wilde Stammform der kultivierten Süsskirsche, deren Früchte wir ab Juni auf Märkten und in Gärten finden. Der bis zu 30 Meter hohe Laubbaum ist vor allem an Waldrändern und in offenen Landschaften anzutreffen. Im Vergleich zu ihren kultivierten Verwandten trägt die Vogelkirsche kleinere und weniger süsse Früchte – dafür punktet sie mit hoher ökologischer Relevanz.

Ein Frühlingshighlight für Mensch und Tier

Schon im April – noch vor dem Laubaustrieb – öffnen sich die weissen Blüten der Vogelkirsche und verwandeln freistehende Bäume in auffällige Blütenkronen. Bis zu eine Million Blüten kann ein einzelner Baum tragen – ein reich gedeckter Tisch für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten. Auch die Früchte, die ab Juni reifen, sind bei Vögeln begehrt. Diese tragen durch das Ausscheiden der Kirschsteine zur natürlichen Verbreitung der Art bei.

Robust und zukunftsfähig

Die Vogelkirsche stellt nur geringe Ansprüche an den Boden und zeigt sich relativ tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit – Eigenschaften, die ihr im Zuge des Klimawandels zugutekommen. Damit könnte sie für die Zukunft eine zunehmend wichtige Rolle im Wald und in der Landschaft spielen. Gleichzeitig bietet sie Raupen verschiedener Tagfalterarten Futter und liefert mit ihrem schnell verrottenden Laub wertvollen Humus.

Erkennbar an Blättern und Rinde

Typisch für die Vogelkirsche sind ihre scharf gezähnten, ovalen Blätter, die sich im Herbst gelb bis scharlachrot färben und so für einen farblichen Akzent bis weit in den Oktober sorgen. Die glatte, glänzend graubraune Rinde junger Bäume ist von auffälligen horizontalen Korkporen durchzogen, im Alter wird sie schuppig. Das rötlich bis gelbbraune Holz zählt zu den Edelhölzern und war schon in der Barockzeit als Möbelholz begehrt.

Ein kleiner Baum mit grosser Geschichte

In der Naturnetz-Pfannenstil-Region gibt es viele schöne Vogelkirschen – ein Spaziergang zu ihnen lohnt sich. Eines der jüngeren Exemplare steht in Stäfa, am früheren Bahndamm der stillgelegten Wetzikon-Meilen-Bahn. So lässt sich der Besuch des Baums des Monats auch mit einem Ausflug in die Geschichte verbinden.

Zürioberland24/gg