Im Sommer geht es für viele Kinder ins Lager: raus in die Natur, ans Lagerfeuer, ins Abenteuer. Doch während es früher ganz selbstverständlich war, dass Eltern tagelang nichts von ihren Kindern hörten, sind heute oft Smartphones mit dabei – zum Fotografieren, Musik hören, Chatten oder um im Notfall erreichbar zu sein.
Diese Entwicklung sorgt bei Eltern wie Lagerleitenden immer wieder für Diskussionen. «Alle anderen Kinder hatten ihr Handy dabei – mein Sohn hat sich richtig ausgeschlossen gefühlt», erzählt Lisa (Name geändert), Mutter eines Neunjährigen. «Ist es normal, dass im Sportlager Smartphones erlaubt sind?» Eine Frage, der jugendundmedien.ch in einem Newsletter nachgegangen ist.
Unterschiedliche Haltungen – auch unter Leitenden
In vielen Lagern sei der Umgang mit digitalen Geräten ein wiederkehrendes Thema, wie Annina Reusser, Sprecherin der Pfadibewegung Schweiz, bestätigt: «Die Präsenz von Smartphones ist eine Herausforderung. Pfadi findet vorwiegend draussen und offline statt – und daran wollen wir auch nichts ändern.»
Laut Reusser setzten die einzelnen Abteilungen eigene Regeln, von kompletten Handyverboten bis zu klar geregelten Handyzeiten. Dasselbe gilt für Lager im Rahmen des Förderprogramms Jugend+Sport (J+S): «Es gibt eine Empfehlung an die Organisationen, entsprechende Regeln festzulegen und zu kommunizieren», heisst es dort. Die Ausgestaltung sei jedoch Sache der jeweiligen Lagerleitung. Wichtig sei, dass Eltern frühzeitig informiert werden.