Während die Fischbestände in den Seen in den letzten Jahrzehnten weitestgehend stabil blieben, sind sie in den Fliessgewässern seit den 1990er-Jahren rückläufig. Insbesondere kälteliebende Arten wie die Äsche oder Forelle leiden unter den steigenden Wassertemperaturen. Neben dem Klimawandel beeinflussen auch andere Faktoren die Lebensräume der Fische negativ.
So beeinträchtigen Wasserkraftwerke nach wie vor vielerorts die Fischwanderung, Verschmutzungen durch Medikamentenrückstände, Pestizide oder Mikroplastik belasten die Wasserqualität und neue invasive Arten, wie die Quaggamuschel, gefährden die einheimische Flora und Fauna. Umso wichtiger ist es, die Fischbestände zu überwachen und mit gezielten Massnahmen zu fördern. Das Fischereimanagement des Kantons Zürich konzentriert sich dafür auf vier Grundsätze.
Schutz und Aufwertung der Lebensräume
Um die Fisch- und Krebsarten zu fördern und zu erhalten, ist es zentral, ihre Lebensräume zu schützen und aufzuwerten. Bedarf besteht zum einen bei der Sanierung der Wasserkraft. Bestehende Anlagen, welche die Fischwanderung behindern, die natürliche Geschiebedynamik stören oder künstliche Abflussschwankungen verursachen, müssen bis 2030 saniert werden. Einen bedeutenden Beitrag zur Wiederherstellung naturnaher aquatischer Lebensräume stellen zudem Revitalisierungen dar. Aber auch einfache bauliche Massnahmen wie lokale Strukturaufwertungen durch den Einbau von Totholzelementen werten die Lebensräume nachhaltig auf.