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Sport
20.06.2025
20.06.2025 12:12 Uhr

Kritik an Kürzung der J+S-Beiträge um 20 Prozent

Kinder und Jugendliche stehen im Fokus der Sportförderung von Bund und Kanton. Ziel ist es, Bewegung langfristig im Alltag zu verankern.
Kinder und Jugendliche stehen im Fokus der Sportförderung von Bund und Kanton. Ziel ist es, Bewegung langfristig im Alltag zu verankern. Bild: Kanton Zürich
Ab 2026 sollen die Beiträge im Jugend+Sport-Programm (J+S) um 20 Prozent sinken. IG Sport Schweiz, der Zürcher Kantonalverband für Sport (ZKS) sowie die kantonale Kinder- und Jugendförderung okaj zürich äussern Bedenken zu den geplanten Einsparungen.

Das Bundesamt für Sport (BASPO) plant, die Subventionen im Rahmen des Programms Jugend+Sport ab dem Jahr 2026 um 20 Prozent zu kürzen. Begründet wird die Massnahme mit der wachsenden Nachfrage bei gleichbleibendem Kredit, die ein finanzielles Defizit verursachen könnte.

Sportförderung soll erhalten bleiben

Wie IG Sport Schweiz, der Zürcher Kantonalverband für Sport (ZKS) und okaj zürich mitteilen, sei die geplante Reduktion aus ihrer Sicht kritisch zu beurteilen. Das J+S-Programm sei seit über 50 Jahren ein zentrales Element der Sportförderung in der Schweiz und habe sich zu einem breit abgestützten Erfolgsmodell entwickelt.

Die Kürzung komme zur Unzeit, da die Sportbeteiligung in der Bevölkerung – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen – in den letzten Jahren weiter zugenommen habe.

Folgen für Zugänglichkeit und Vielfalt

Die drei Organisationen weisen darauf hin, dass durch die geplante Kürzung insbesondere die Vielfalt und Zugänglichkeit von Sportangeboten für junge Menschen gefährdet sei. Neue Sportarten könnten nicht mehr in das Programm aufgenommen werden, bestehende Angebote müssten womöglich reduziert werden. Der Druck auf die Sportvereine, fehlende Beiträge selbst zu kompensieren, würde steigen.

Auswirkungen auf Lager und ehrenamtliches Engagement

Auch auf Lagerangebote und andere Aktivitäten von Jugendverbänden hätte die Kürzung gemäss okaj zürich direkte Auswirkungen. Weniger finanzielle Unterstützung könnte dazu führen, dass Teilnehmende oder Familien höhere Beiträge leisten müssten, was die Teilnahme erschwere. Dies sei gerade für ehrenamtlich geführte Organisationen eine zusätzliche Belastung.

Organisationen fordern Erhöhung statt Kürzung

Wie IG Sport Schweiz, ZKS und okaj zürich betonen, wäre statt einer Kürzung eine Erhöhung des Budgets angezeigt – orientiert am gewachsenen Teilnehmeraufkommen. So könnten Planungssicherheit und ein möglichst breiter Zugang zum Vereinssport erhalten bleiben.

Der Sport leiste nicht nur einen Beitrag zur Bewegung, sondern sei auch ein wichtiges gesellschaftliches Bindeglied, dessen Förderung langfristig gesichert sein müsse.

Zürioberland24/gg