Der Stadtrat Illnau-Effretikon würdigt mit dem Anerkennungspreis das langjährige Engagement und besondere Leistungen von Personen und Organisationen, die sich auf vielfältige Weise für die Gemeinschaft einsetzen. Dieses Jahr erhalten der Verein Naturschutz Illnau-Effretikon sowie die Geräteriege des Turnvereins Effretikon die Auszeichnung. Zusätzlich werden Linda und Juna Jucker aus Illnau sowie Karl Ravas und Matteo Scagnetti aus Effretikon mit dem Jugendförderpreis geehrt.
Engagiert für Artenvielfalt und Umweltbildung
Seit seiner Gründung im Jahr 2002, hervorgegangen aus einer Natur- und Vogelschutzabteilung des ehemaligen Ornithologischen Vereins, engagiert sich der Verein Naturschutz Illnau-Effretikon für Biodiversität, Lebensraumerhalt und Umweltbildung. Die Mitglieder pflegen wertvolle Feuchtgebiete wie das Effretiker Grendelbachbecken, räumen invasive Neophyten aus Flächen wie im Gebiet «Winterhalden» oder «Längg» und schaffen mit Projekten wie dem Wildbienengarten bei der Kapelle Rikon Orte der Vielfalt. Der Verein arbeitet eng mit städtischen Stellen, Landwirten, Freiwilligen sowie Flüchtlingen zusammen, die bei den Einsätzen helfen.
Die körperlich oft anspruchsvollen Unterhaltsarbeiten werden mit Ausdauer geleistet. Auch die Betreuung von rund 50 Nistkästen für seltene Arten wie Schleiereulen oder Mauersegler zählt zum Engagement. Naturschutz interpretiert der Verein nicht nur als Pflege der Umwelt, sondern auch mit Bildung und Vermittlung wichtiger Aspekte. Führungen, Exkursionen und Informationsangebote sollen zur Sensibilisierung beitragen und möglichst viele Menschen für diese Aufgabe gewinnen.
Knapp 100 Mitglieder
Der Verein zählt heute knapp 100 Mitglieder. «Harter Kern» ist eine Handvoll Naturfreunde, die mit Säge, Sense und Steigeisen unterwegs sind und auch schwierige Orte wie den steilen Hang bei der «Kyburger Schanze» pflegen. Nach intensiven Gesprächen setzte sich der Verein erfolgreich für 45 Nistkästen für Mauersegler an einem Neubauprojekt in Effretikon ein.
Die Herausforderungen sind vielfältig: «Der Druck auf freie Flächen wächst, Engagement stösst oft an Grenzen – räumlich, personell, aber auch gesellschaftlich. Dennoch bleibt der Verein am Ball: ‹Naturschutz ist manchmal Sisyphusarbeit›», sagt Präsidentin Monika Grauwiler. «Aber es lohnt sich. Es ist nie für nichts. Jeder kleine Erfolg zählt.» Der Verein sieht seinen Einsatz als unverzichtbar: «Wer genau hinsieht, erkennt: Die Natur ist nicht einfach da – sie braucht Menschen, die sich für sie einsetzen.»