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Stadt vergibt Anerkennungspreise und Jugendförderpreise

Linda und Juna Jucker wurden für ihren Kurzfilm am «Energiefilm Züri» mit einem Spezialpreis geehrt – und erhalten dafür den Jugendförderpreis der Stadt Illnau-Effretikon.
Linda und Juna Jucker wurden für ihren Kurzfilm am «Energiefilm Züri» mit einem Spezialpreis geehrt – und erhalten dafür den Jugendförderpreis der Stadt Illnau-Effretikon. Bild: Stadt Illnau-Effretikon
Der Stadtrat Illnau-Effretikon zeichnet den Verein Naturschutz Illnau-Effretikon sowie die Geräteriege des Turnvereines Effretikon mit je einem Anerkennungspreis aus. Zudem wird Linda und Juna Jucker aus Illnau sowie Karl Ravas und Matteo Scagnetti aus Effretikon je ein Jugendförderpreis zu teil. Die Preisvergabe findet am Dienstag, 24. Juni 2025, statt und ist öffentlich.

Der Stadtrat Illnau-Effretikon würdigt mit dem Anerkennungspreis das langjährige Engagement und besondere Leistungen von Personen und Organisationen, die sich auf vielfältige Weise für die Gemeinschaft einsetzen. Dieses Jahr erhalten der Verein Naturschutz Illnau-Effretikon sowie die Geräteriege des Turnvereins Effretikon die Auszeichnung. Zusätzlich werden Linda und Juna Jucker aus Illnau sowie Karl Ravas und Matteo Scagnetti aus Effretikon mit dem Jugendförderpreis geehrt. 

Engagiert für Artenvielfalt und Umweltbildung

Seit seiner Gründung im Jahr 2002, hervorgegangen aus einer Natur- und Vogelschutzabteilung des ehemaligen Ornithologischen Vereins, engagiert sich der Verein Naturschutz Illnau-Effretikon für Biodiversität, Lebensraumerhalt und Umweltbildung. Die Mitglieder pflegen wertvolle Feuchtgebiete wie das Effretiker Grendelbachbecken, räumen invasive Neophyten aus Flächen wie im Gebiet «Winterhalden» oder «Längg» und schaffen mit Projekten wie dem Wildbienengarten bei der Kapelle Rikon Orte der Vielfalt. Der Verein arbeitet eng mit städtischen Stellen, Landwirten, Freiwilligen sowie Flüchtlingen zusammen, die bei den Einsätzen helfen.

Die körperlich oft anspruchsvollen Unterhaltsarbeiten werden mit Ausdauer geleistet. Auch die Betreuung von rund 50 Nistkästen für seltene Arten wie Schleiereulen oder Mauersegler zählt zum Engagement. Naturschutz interpretiert der Verein nicht nur als Pflege der Umwelt, sondern auch mit Bildung und Vermittlung wichtiger Aspekte. Führungen, Exkursionen und Informationsangebote sollen zur Sensibilisierung beitragen und möglichst viele Menschen für diese Aufgabe gewinnen.

Knapp 100 Mitglieder

Der Verein zählt heute knapp 100 Mitglieder. «Harter Kern» ist eine Handvoll Naturfreunde, die mit Säge, Sense und Steigeisen unterwegs sind und auch schwierige Orte wie den steilen Hang bei der «Kyburger Schanze» pflegen. Nach intensiven Gesprächen setzte sich der Verein erfolgreich für 45 Nistkästen für Mauersegler an einem Neubauprojekt in Effretikon ein.

Die Herausforderungen sind vielfältig: «Der Druck auf freie Flächen wächst, Engagement stösst oft an Grenzen – räumlich, personell, aber auch gesellschaftlich. Dennoch bleibt der Verein am Ball: ‹Naturschutz ist manchmal Sisyphusarbeit›», sagt Präsidentin Monika Grauwiler. «Aber es lohnt sich. Es ist nie für nichts. Jeder kleine Erfolg zählt.» Der Verein sieht seinen Einsatz als unverzichtbar: «Wer genau hinsieht, erkennt: Die Natur ist nicht einfach da – sie braucht Menschen, die sich für sie einsetzen.»

Anerkennung für langjähriges Engagement im Turnsport

Die Stadt Illnau-Effretikon würdigt die Geräteriege des Turnvereins Effretikon mit einem Anerkennungspreis. Im Zentrum der Auszeichnung steht nicht nur der sportliche Erfolg, sondern insbesondere der jahrelange Einsatz des Trainerinnen-Teams. Trainerinnen wie Marita Rüdisühli, Renate Ried und Tanja Bischof investieren seit Jahren viele Stunden in die Betreuung junger Turnerinnen. Ihr Engagement ermöglicht eine kontinuierliche Entwicklung der Athletinnen – vom Einstieg bis zu Erfolgen an kantonalen und nationalen Wettkämpfen.

Spitzenresultate an Wettkämpfen

In den vergangenen Jahren erzielten Turnerinnen des Vereins regelmässig Podestplätze – etwa am Zürcher Frühlingswettkampf 2024, an dem der TV Effretikon drei Glocken in der Teamwertung und mehrere Einzelmedaillen gewann. Auch an regionalen Gerätemeisterschaften sowie an Schweizer Meisterschaften brillierten Athletinnen wie Jael Rüdisühli, Mia und Lea Hodel sowie Nina Strassmann. 

«Es ist mega! Ich glaube, das ist der schönste Tag in meinem Leben», sagte Jael Rüdisühli nach dem Gewinn der Silbermedaille 2023. Dieser Moment steht exemplarisch für das, was der Verein leistet: sportliche Förderung mit Herzblut – getragen vom freiwilligen Einsatz des Trainerinnen-Teams.

Jugendförderpreise für kreatives und sportliches Engagement

Die Stadt Illnau-Effretikon verleiht den Jugendförderpreis 2025 an Linda und Juna Jucker aus Illnau sowie an Karl Ravas und Matteo Scagnetti aus Effretikon. Ausgezeichnet werden ihr gesellschaftlich engagierter Kurzfilm und ihre sportlichen Leistungen im Karate.

Film «Your Energy, Your Future. Wake Up!»

Mit ihrem Kurzfilm «Your Energy, Your Future. Wake Up!» überzeugten Linda (18) und Juna (14) Jucker die Jury des Wettbewerbs «Energiefilm Züri». Auch wenn sie keinen Podestplatz belegten, wurde ihr Werk mit einem Spezialpreis für ausserordentliche Leistungen ausgezeichnet. Linda, die eine Lehre als Drogistin macht, erklärt: «Ich will Dinge zeigen, wie sie sind – und Möglichkeiten aufzeigen, wie es anders gehen könnte.» Juna stand hinter der Kamera und erinnert sich: «Manchmal dachte ich: Warum mache ich das eigentlich? Aber jetzt bin ich stolz.»

Karate auf hohem Niveau

Karl Ravas und Matteo Scagnetti trainieren seit Jahren Karate auf hohem Niveau. Beide tragen den schwarzen Gurt, engagieren sich als Schiedsrichter und geben als Trainer ihr Wissen weiter. «Manchmal ist man müde. Aber man geht trotzdem», sagt Karl. Matteo ergänzt: «Es geht nicht um Schönheitsideale – sondern um Fairness und Disziplin.» Ihre sportliche Zielstrebigkeit und ihr Einsatz für die Gemeinschaft würdigt die Stadt mit dem Jugendförderpreis.

Pfäffikon24/gg