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Gesundheit
17.06.2025

Helsana überholt CSS als grösste Krankenkasse

Helsana verzeichnet 2025 den grössten Zuwachs in der Grundversicherung und wird neu Branchenleaderin.
Helsana verzeichnet 2025 den grössten Zuwachs in der Grundversicherung und wird neu Branchenleaderin. Bild: AdobeStock
Helsana gewinnt 108’000 neue Versicherte und wird 2025 grösste Krankenkasse, während die KTP stark Kunden verliert. Laut einer Comparis-Umfrage gewinnen digitale Erinnerungen per SMS oder Messenger bei der Wahl des Krankenkassenmodells an Bedeutung.

Die Prämienerhöhung in der Grundversicherung lag 2025 mit durchschnittlich 6 Prozent erneut auf hohem Niveau, wenn auch leicht unter den Vorjahren (8,7 Prozent in 2024, 6,6 Prozent in 2023). Die Helsana verzeichnete mit 108’000 neuen Versicherten den grössten Zuwachs (+7,6 Prozent) und überholte damit die CSS als Branchenleaderin mit insgesamt 1,53 Millionen Versicherten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Concordia (+41’242) und die Visana-Gruppe (+40’500).

«Helsana hat mit attraktiven Prämien und viel Werbung am meisten Kundinnen und Kunden gewonnen. Von den 3 Krankenversicherern mit dem stärksten Kundenzuwachs 2024/2025 hatte die Concordia in den vergangenen Jahren die geringsten Prämienschwankungen und wuchs 2023/2024 am stärksten», erklärt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

KTP verlor am meisten Versicherte

Die Krankenkasse KPT verzeichnete mit einem Verlust von 77’435 Versicherten (16,5 Prozent) den grössten Rückgang in der Branche. Auch die Groupe Mutuel verlor mit 77’000 Versicherten deutlich, was 7,2 Prozent entspricht. Prozentual am stärksten schrumpfte die Aquilana, die seit Herbst 2023 25,52 Prozent ihrer Kunden verlor, rund 22’600 Personen weniger als im Vorjahr.

Die Assura hingegen hat sich erholt und gewann 17’000 Kunden hinzu, was einem Plus von 2,44 Prozent entspricht. Sie zählt nun 714’000 Versicherte. «Aquilana zeigt, wie man es nicht machen sollte: mit tiefen Prämien in einem Jahr viele Versicherte gewinnen und sie mit einem starken Prämienaufschlag im nächsten Jahr wieder verlieren. Assura hat nach dem Aderlass in früheren Jahren die Talfahrt gestoppt und wächst wieder. Das Beispiel des früheren Discounters unter den Krankenkassen zeigt, wie viel Zeit es braucht, sich mit höheren Prämien und besserer Servicequalität neu zu positionieren», so Schneuwly. Über den Kundenschwund bei der EGK gab es keine Auskunft.

Anstieg alternativer Versicherungsmodelle hält an

Eine repräsentative Comparis-Umfrage im April 2025 zeigt, dass nur noch 24 Prozent der befragten Erwachsenen in der Schweiz ein Standardmodell in der Grundversicherung wählen. Dieser Wert ist seit dem zweiten Prämienanstieg in Folge 2024 deutlich gesunken (von zuvor stabilen 30 Prozent) und hat sich 2025 nicht erholt.

Die Nachfrage nach Hausarzt- oder HMO-Modellen bleibt hoch: 52 Prozent setzen auf diese Modelle (53 Prozent 2024), wobei das Hausarztmodell mit 43 Prozent dominiert (44 Prozent 2024). Der Anteil der Telmed-Versicherten bleibt stabil bei 18 Prozent.

Direkter Kontakt zum Hausarzt und schneller Zugang wichtig

Die Umfrage zeigt, dass für 89 Prozent der Befragten niedrige Krankenkassenprämien bei der Modellwahl entscheidend sind. Ebenfalls wichtig ist für 85 Prozent der direkte Zugang zum Hausarzt, um ohne Umwege ärztlichen Rat zu erhalten. Für 84 Prozent spielt zudem ein schneller Zugang zu medizinischen Leistungen wie Arzt-, Therapie- oder Physiotherapieangebote eine wichtige Rolle. Dies unterstreicht den Wunsch nach persönlicher Betreuung und zügiger Versorgung.

Zunehmende Bedeutung digitaler Angebote

Die Umfrage zeigt, dass 2025 bereits 54 Prozent der Befragten Erinnerungen an Arztbesuche per SMS oder Messenger wünschen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 41 Prozent im Jahr 2021. «Die Leute sind offenbar schon aus anderen Bereichen solche Benachrichtigungen gewohnt – etwa bei der Paketzustellung oder der Restaurantreservation – und nehmen sie heute offenbar auch im Gesundheitsbereich als nützliche Unterstützung im Alltag wahr», erklärt Schneuwly.

Auch der Zugang zu Gesundheitsdiensten über Apps gewinnt an Bedeutung: 48 Prozent halten das 2025 für wichtig, im Vergleich zu 40 Prozent vier Jahre zuvor. «Offenbar schätzen immer mehr Versicherte den Komfort und die Bequemlichkeit App-basierter Dienste im Gesundheitsbereich. Das ist ein wichtiger Schritt für eine stärkere Akzeptanz einer koordinierten medizinischen Versorgung», so Schneuwly.

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Zürioberland24/gg