Unser Alltag ist so durchsetzt von Elektronik, dass wir sie kaum noch bewusst wahrnehmen. Beim beiläufigen Griff zum Smartphone denkt man kaum daran, wie komplex ein solches Gerät eigentlich ist. Hunderte von winzigen Komponenten spielen darin zusammen – jede davon ein hochpräzises Meisterwerk der Ingenieurskunst.
Zu diesen kaum wahrgenommenen Komponenten zählen Frequenzfilter. Sie stellen sicher, dass ein Gerät nur die richtigen Signale empfängt, sei es über WiFi oder über mobile Netzwerke. Jedes Gerät, das kabellos kommuniziert, enthält solche Filter. Häufig basieren sie auf sogenannten piezoelektrischen Dünnschichten. Piezoelektrische Materialien haben eine Besonderheit: Sie erzeugen eine elektrische Spannung, wenn man sie verformt, und verformen sich im Gegenzug, wenn man eine elektrische Spannung anlegt.
Neues Beschichtungsverfahren
Nebst Frequenzfiltern kommen piezoelektrische Dünnschichten für viele weitere Komponenten in der Mikroelektronik zum Einsatz, sei es als Sensoren, Aktoren oder winzige Energiewandler. Zusätzliche Anwendungen, etwa für Quantentechnologien, sind Gegenstand laufender Forschung. Eines ist jedoch klar: Damit solche Dünnschichten ihre Arbeit verrichten können, müssen sie eine hohe Qualität aufweisen. Je nach Zusammensetzung und Funktion der Dünnschicht braucht es dafür unterschiedliche Herstellungsverfahren.
Empa-Forschende aus der Abteilung «Surface Science & Coating Technologies» haben ein neues Beschichtungsverfahren für piezoelektrische Dünnschichten entwickelt. Das besondere daran: Mit ihrer Methode lassen sich die High-Tech-Schichten in sehr hoher Qualität auf isolierenden Substraten und bei relativ niedriger Temperatur herstellen – ein Novum. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlicht und das Verfahren zum Patent angemeldet.