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04.06.2025

RPK Wetzikon ist gegen GZO-Kredit

Für die RPK ist der Businessplan zu optimistisch. Sie empfiehlt, den Antrag des Stadtrats abzulehnen.
Für die RPK ist der Businessplan zu optimistisch. Sie empfiehlt, den Antrag des Stadtrats abzulehnen. Bild: Pixabay.com
Der Wetziker Stadtrat empfiehlt dem Parlament, dem Antrag für den GZO-Kredit über 12,76 Mio. Franken zuzustimmen. Die Rechnungsprüfungskommission lehnt dies ab. Sie befürchtet, dass weitere Zahlungen nötig sein würden.

Der Stadtrat beantragt dem Parlament, ihn zu ermächtigen, sich an der Erhöhung des Aktienkapitals zur Sanierung der GZO AG zu beteiligen und eine Vorlage für die Urnenabstimmung zu erstellen.

Damit das Geschäft den Wetziker Stimmbürgern zur Abstimmung vorgelegt werden kann, ist die Zustimmung des Parlaments zum stadträtlichen Antrag notwendig. Nur dieser Weg ermöglicht es der Stimmbevölkerung, über den Rettungsplan für die GZO AG Spital Wetzikon entscheiden zu können.

Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) hat das Geschäft in Bezug auf die Auswirkungen auf den Finanzhaushalt der Stadt Wetzikon überprüft und mit Blick darauf einen Beschluss gefasst.

«Die Kommission erachtet den Businessplan als zu optimistisch und befürchtet, dass auch in Zukunft weitere Mittel bereitgestellt werden müssen.»
RPK Wetzikon

Zweifel an der Zahlungsfähigkeit des GZO

Die vom Stadtrat beantragten 12,76 Mio. Franken zur Sanierung des Spitals müssten am Finanzmarkt aufgenommen werden, was zu jährlichen Zinszahlungen von rund 200'000 Franken führen würde, schreibt die RPK in ihrer Mitteilung.

«Verschiedene Kommissionsmitglieder hegen Zweifel, dass die GZO AG Spital Wetzikon diese Investition und die Zinsen je zurückzahlen kann», schreibt die RPK in ihrem Bericht weiter.

Die Kommission erachtet zudem den Businessplan als zu optimistisch und befürchtet, dass auch in Zukunft weitere Mittel bereitgestellt werden müssen.

Im Finanz- und Aufgabenplan 2024 bis 2028 wird darauf hingewiesen, dass für eine zukünftige ausgeglichene Erfolgsrechnung ein straffer Haushaltsvollzug, inklusive Leistungsüberprüfung und Leistungsverzicht notwendig sein werden. Mit einer zusätzlichen Investition in das GZO würde dieser Umstand verstärkt.

«Nicht zuletzt ist die Spitalfinanzierung eine kantonale Aufgabe und es fragt sich, ob es für eine Gemeinde, die durch den Finanzausgleich erhebliche finanzielle Mittel erhält, stimmig und finanziell korrekt ist, sich ein Regionalspital zu leisten, von dem die Gesundheitsdirektion überzeugt ist, dass es für die gesundheitliche Versorgung nicht notwendig ist», so die RPK weiter.

Eine Mehrheit der Kommissionsmitglieder stehe dem Geschäft deshalb ablehnend gegenüber.

«Wirtschaftliche Bedeutung unklar»

Aus den der RPK zur Verfügung stehenden Unterlagen gehe nicht hervor, was die tatsächliche wirtschaftliche Bedeutung des Spitals für Wetzikon sei und es gebe auch keine Schätzung, wie stark der Verlust an Steuersubstrat durch Arbeitsplatzverlust und wegfallende Aufträge für das Gewerbe den Wetziker Finanzhaushalt tatsächlich belasten würde.

Spitalverbund fraglich

Langfristig wird ein Spitalverbund für das Zürcher Oberland angestrebt. Offenbar unterstützt nur eine Minderheit der RPK diesen Weg, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Die RPK empfiehlt der Fachkommission II, dem Parlament die Ablehnung des Antrags des Stadtrats zu beantragen.

Mehr zum Thema GZO kannst du im Dossier auf Zürioberland24 lesen.

Zürioberland24/bt