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30.05.2025
03.06.2025 11:54 Uhr

Erstes Komponistinnen-Festival in Uster

Nina Roth (links) und Naomi Nakayama mit Kammermusikensemble sind auch Teil des Programms.
Nina Roth (links) und Naomi Nakayama mit Kammermusikensemble sind auch Teil des Programms. Bild: Komponistinnen Festival Uster
Vom 13. bis 15. Juni rückt das 1. Komponistinnen-Festival Uster Werke von Komponistinnen ins Zentrum – von der Renaissance bis in die Gegenwart. Regionale Künstler bringen musikalisch Vergessenes neu zum Klingen.

In Uster findet Mitte Juni ein besonderes Musikfestival statt: Das 1. Komponistinnen-Festival widmet sich ausschliesslich Werken von Frauen, die in der Musikgeschichte oft überhört wurden. «Musikgeschichte neu hören» lautet das Motto, unter dem regionale Musikerinnen und Musiker barocke, romantische und zeitgenössische Kompositionen von Frauen aufführen – in einem Programm, das stilistisch wie zeitlich eine grosse Spannweite bietet.

Von Kammermusik bis Jazz

Den Auftakt macht am Freitag, 13. Juni, die Sängerin und Songwriterin Anouk Noé in der U-Boot Bar Uster. Am Sonntag, 15. Juni, wird die katholische Kirche Uster zum musikalischen Zentrum des Festivals. Mit dabei sind unter anderem die Mezzosopranistin Alexandra Forster, die gemeinsam mit Pianist Robert Metzger romantische Lieder von Komponistinnen des 19. Jahrhunderts präsentiert.

Einen kammermusikalischen Schwerpunkt setzt die Pianistin Naomi Nakayama, die gemeinsam mit dem Kammermusikensemble unter der Leitung von Alexander Zimoglyadov das Sextett op. 40 von Louise Farrenc aufführt – ein Werk, das tief in die französische Musiktradition des 19. Jahrhunderts eintaucht.

Ein weiterer Höhepunkt ist das Solokonzert der Organistin Nina Roth, die unter dem Titel «Tanzende Engel am Sternenhimmel» eine Auswahl faszinierender Orgelwerke von Komponistinnen wie Nadia Boulanger oder Cecilia McDowall spielt – darunter sowohl bekannte Namen als auch neu zu entdeckende Stimmen.

Zum Abschluss schlägt das Festival einen jazzigen Ton an: Lilly Thornton und ihr Paperback Swing Orchestra würdigen die afroamerikanische Jazzpianistin und Komponistin Lil Hardin Armstrong – eine stilprägende Musikerin der 1920er- und 30er-Jahre, deren Einfluss weit über ihre Zusammenarbeit mit Louis Armstrong hinausreicht. 

In Vergessenheit geratene Werken

Wie die Organisation mitteilt, geht es dabei nicht nur um künstlerische Qualität, sondern auch um Sichtbarkeit: Komponistinnen sollen einen festen Platz im kulturellen Bewusstsein erhalten. Das Programm vereint daher Interpreten und Interpretinnen aus unterschiedlichen musikalischen Bereichen, die sich mit grossem Engagement den oft zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Werken widmen.

Zum Abschluss des Tages erklingt Swingmusik der US-amerikanischen Jazzpionierin Lil Hardin Armstrong – ein Festivalausklang, der nochmals ein musikalisches Zeichen für Vielfalt und Anerkennung setzt.

Programm

Uster24/gg