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Schweiz
22.05.2025

Prämienerhöhung fällt 2026 milder aus

Prämienanstieg 2026 flacht ab.
Prämienanstieg 2026 flacht ab. Bild: PD
Die Grundversicherungsprämien steigen 2026 laut comparis.ch voraussichtlich um 4 Prozent – nach drei Jahren mit deutlichen Erhöhungen ein Schritt in Richtung Kostenwahrheit, so Experte Felix Schneuwly.

Für 2026 erwartet Comparis-Experte Felix Schneuwly einen Anstieg der Grundversicherungsprämien um 4 Prozent. Nach den starken Erhöhungen der letzten Jahre hätten die Versicherer wieder genug Reserven. «Hoffentlich ist die politisch verursachte Prämienvolatilität vorbei», so Schneuwly. Ziel sei, Kosten- und Prämienschwankungen künftig besser auszugleichen.

Drei Gründe für Prämienanstieg

Drei Hauptgründe nennt Comparis-Experte Felix Schneuwly für den erwarteten Prämienanstieg 2026: Erstens wachsen die Gesundheitskosten weiterhin – 2024 um 4,4 Prozent. Besonders der ausgebaute Leistungskatalog, etwa durch teure Abnehmspritzen, treibt die Kosten. Zweitens fordern defizitär arbeitende Spitäler höhere Tarife, da sich die Teuerung zeitverzögert auf das Gesundheitswesen auswirkt.

Drittens erfordert die Umsetzung der Pflegeinitiative zusätzliche Mittel. Zudem steigert der Druck der Finma auf Spitäler, weniger Einnahmen bei Privatversicherten zu erzielen, den Druck auf die Grundversicherungstarife. Ob Strukturreformen langfristig Kosten senken, bleibt laut Schneuwly ungewiss.

Keine Prämienschocks ohne Reservenabbau

Allerdings: Ohne den politisch erzwungenen Reservenabbau bei den Krankenkassen wären die Prämien laut Schneuwly auch in den letzten Jahren nur um etwa 3 Prozent pro Jahr und Person gestiegen und würden aktuell weiter in diesem Bereich steigen.

Obwohl die Kosten der versicherten medizinischen Leistungen im vergangenen Jahr laut Bundesamt für Gesundheit mit 5,6 Prozent pro versicherte Person überdurchschnittlich angestiegen sind. 2021 betrug der Kostenanstieg pro versicherte Person 4,5 Prozent. 2023 waren es 2,6 Prozent und 2024 4,9 Prozent.

Zürioberland24/gg