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Schweiz/Ausland
28.04.2025
08.05.2025 13:07 Uhr

Ferien online buchen: Aus der Schweiz kann es deutlich teurer werden

Die Änderung des virtuellen Standorts kann Preisunterschiede bewirken
Die Änderung des virtuellen Standorts kann Preisunterschiede bewirken Bild: Archiv
Laut einer Studie der Allianz ist die Frequenz, mit der Schweizer verreisen, wieder gestiegen. Gleichzeitig wird noch stärker darauf geachtet, Reisekosten zu reduzieren. Eine neue Untersuchung von NordVPN, einem Anbieter von Cybersicherheitslösungen, zeigt: Bereits bei der Onlinebuchung lässt sich durch die Nutzung eines VPNs (virtuelles privates Netzwerk) Geld sparen.

Die Studie von NordVPN ergab, dass Urlauber bei Buchungen über Plattformen wie Booking.com oder rentalcars.com teilweise mehr zahlen können – je nachdem, von welchem Land aus sie auf die Plattform zugreifen. Durch den Einsatz eines VPNs lässt sich der digitale Standort verändern und so Zugriff auf günstigere Preise erhalten.

Für die Studie verbanden sich die Forscher mit einem Server in Kroatien. Dabei stellten sie fest, dass die Buchung bestimmter Leistungen in der Schweiz deutlich teurer sein kann.

«Vielen ist nicht bewusst, dass der eigene digitale Standort bei der Reisebuchung den Preis beeinflussen kann – besonders die Nutzer aus der Schweiz können mehr bezahlen. Mit einem VPN können Nutzer sich gegen Preisfallen und gleichzeitig gegen Cyberrisiken absichern und ihre Privatsphäre schützen», erklärt Paulius Vanagas, Country Manager für die Schweiz und Österreich bei NordVPN.

Beispielhafte Preisunterschiede bei Buchungen mit VPN

Wie gross die Unterschiede sein können, zeigt die Untersuchung von NordVPN anhand verschiedener beliebter Reiseziele für eine Buchung im Zeitraum 28. Juli bis 3. August 2025:

  • Italien: Ein Deluxe-Zimmer im Ca’ Bianca Tuscany Relais in der Toskana kostete 183,00 Franken weniger (8,87 Prozent), nämlich 1.880,00 Franken statt 2.063,00 Franken.

  • Italien: Für ein Doppelzimmer im La Chicca B&B Siena in der Toskana ergab die Buchung über den Server in Kroatien eine Ersparnis von 62,00 Franken (8,70 Prozent). Statt 713,00 Franken wurden nur 651,00 Franken angezeigt.

  • USA: Ein Deluxe-Zimmer mit Kingsize-Bett im The Herald by LuxUrban in New York war über den Server in Kroatien 102,00 Franken billiger – 1.187,00 Franken statt 1.289,00 Franken, was einer Ersparnis von 7,91 Prozent entspricht.

  • Mietwagen – Siena, Italien: Auch bei Mietwagen liessen sich Unterschiede bei der Buchung über den kroatischen Server feststellen. Dabei sank der Preis für einen SUV der Marke Jeep Compass auf rentalcars.com von 637,00 Franken auf 621,00 Franken. Ein Volkswagen T-Roc war beim gleichen Anbieter bereits für 643,00 Franken statt 663,00 Franken erhältlich.

Diese Ergebnisse zeigen: Die Änderung des virtuellen Standorts kann Preisunterschiede bewirken – teilweise genug für ein Abendessen, ein Mietwagen-Upgrade oder eine Zusatznacht im Hotel.

Die exemplarischen Ergebnisse lassen sich auch auf andere Reisebuchungen übertragen. Es gibt auch Fälle, in denen die Preise an unterschiedlichen Standorten ähnlich sind. Daher lohnt es sich, bei der Buchung verschiedene VPN-Standorte zu testen. Wichtig ist dabei, auf einen vertrauenswürdigen VPN-Anbieter zu setzen, der nicht nur günstigere Preise ermöglicht, sondern auch Datenschutz und Sicherheit im Netz gewährleistet.

So lässt sich mit einem VPN bei der Urlaubsplanung sparen:

  • Virtuellen Standort wechseln und Preise vergleichen: Durch die Verbindung mit einem VPN-Server in einem anderen Land können günstigere Angebote für Hotels, Flüge oder Mietwagen gefunden werden.

  • Unterschiedliche Serverstandorte testen: Durch die Auswahl eines passenden VPN-Servers können länderspezifische Deals sichtbar und buchbar gemacht werden. Es empfiehlt sich, jeweils den Cache des Browsers zu löschen und beim Surfen im Web den Inkognito-Modus zu verwenden.

  • Dynamische Preisverläufe umgehen: Ein VPN ermöglicht es, durch Wechsel der IP-Adresse als neuer Nutzer zu erscheinen und so potenziell günstigere Preise zu erhalten.

Weitere Informationen zur Untersuchung finden sich auf dem NordVPN-Blog: nordvpn.com/de/blog

Und hier finden Sie die Studie der Allianz.

Booking.com dementiert

Wie eine für Booking.com tätige Agentur aus Zürich in ihrer Mitteilung schreibt, stimme es nicht, dass Kunden in der Schweiz auf Booking.com höhere Preise angezeigt werden. «Verschiedene Faktoren wie Rabatte, die ein Unterkunftspartner anbieten möchte, und Wechselkursschwankungen, können sich auf die Preise auf unserer Plattform auswirken», schreibt die Agentur in ihrer Mitteilung.

Zudem müsse beachtet werden, dass die Unterkunftspartner von Booking.com die Preise für ihre Unterkünfte selbst festlegen und für diese verantwortlich seien, einschliesslich möglicher Rabatte, die sie anbieten möchten. Ein Beispiel seien Rabatte, die ein Unterkunftspartner gezielt für Kunden aus einem bestimmten Land anbieten könne, wenn er Kunden aus bestimmten Märkten seiner Wahl ansprechen möchte.

«In solchen Fällen wird Reisenden aus diesen Ländern ein Rabatt angeboten, den andere Länder nicht erhalten –  dabei wird auch berücksichtigt, dass ein Zimmerpreis für inländische Reisende möglicherweise mit anderen Steuern verbunden ist», so die Agentur weiter. Das bedeute auch, dass es Fälle gebe, in denen einem Reisenden aus der Schweiz ein ermässigter Preis für eine internationale Unterkunft angezeigt werde, der einem Kunden in einem anderen Markt nicht angezeigt werde – je nachdem, welche Zielkunden ein Unterkunftspartner für sich festgelegt habe.

Wichtig sei zudem zu beachten: Aufgrund lokaler Bestimmungen in der Schweiz dürften Unterkünfte in der Schweiz Kunden aus anderen Ländern als der Schweiz keine besseren Tarife gewähren – Kunden in der Schweiz können sie einen solchen Rabatt anbieten. «Wenn also ein Schweizer Kunde eine Unterkunft in seinem eigenen Land bucht, kann es sein, dass er bei einer Unterkunft einen Rabatt erhält, den Kunden aus anderen Ländern nicht bekommen.»

pd/stz.