Die Initiative von Pro Infirmis, insieme Kanton Zürich, Procap Zürich-Schaffhausen und der Behindertenkonferenz Zürich (BKZ) ist eine Reaktion auf die "Förderklassen"-Initiative von GLP, FDP und SVP. Die Vorlage der Behindertenorganisationen will, dass Gemeinden Geld für sonderpädagogische Massnahmen erhalten. So soll sichergestellt werden, dass auffällige Schülerinnen und Schüler nicht separat unterrichtet werden.
Im Kanton Zürich komme die integrative Schule nur langsam voran, schrieben die Behindertenverbände kürzlich in einer Mitteilung. Ein wesentlicher Grund dafür sei das heutige Finanzierungssystem. Mit diesem weise der Kanton Ressourcen individuell zu, was zu umfangreichen Abklärungsverfahren führe.
Geht es nach den Initianten, sollen die Gemeinden Beiträge für sonderpädagogische Massnahmen künftig gemäss einem Index und pauschal erhalten. Gleiches würde für die Sonderschulung gelten. Gemeinden und Schulen könnten somit Ressourcen sinnvoller bündeln und Kinder gezielter unterstützen, schrieben die Initianten.
Kantonsparlament will anderen Weg gehen
Einen anderen Weg will der Zürcher Kantonsrat gehen. Im März hatte das Parlament der Initiative "Für eine Schule mit Zukunft - fördern statt überfordern" ("Förderklassen-Initiative") mit 96 zu 77 Stimmen zugestimmt.
Die Initiative von GLP, FDP und SVP setzt auf Förderklassen für lernschwache und verhaltensauffällige Kinder an der Volksschule. Die integrative Schule stosse an ihre Grenzen, war damals unter anderem im Kantonsrat zu hören.