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Natur & Umwelt
27.04.2025

Hände weg von Jungvögeln

Diese junge Amsel hat bereits das Nest verlassen, ist jedoch noch nicht selbstständig. In der Natur würde sie von ihren Eltern weiterhin betreut.
Diese junge Amsel hat bereits das Nest verlassen, ist jedoch noch nicht selbstständig. In der Natur würde sie von ihren Eltern weiterhin betreut. Bild: Schweizerische Vogelwarte
Viele Jungvögel verlassen das Nest, bevor sie richtig fliegen können. Sie werden jedoch von ihren Eltern weiterhin gefüttert und beschützt. Wer in nächster Zeit ein auf dem Boden sitzendes Vögelchen findet, muss sich erst einmal keine Sorgen machen – in der Regel braucht es keine Hilfe.

Derzeit sind viele Vögel mit Brüten oder der Versorgung der Nestlinge beschäftigt. Mancherorts haben die ersten Jungvögel bereits das Nest verlassen. Wie naturschutz.ch berichtet, wagen es bei einigen Vogelarten, darunter Amseln und Hausrotschwänze, die Jungen, den Sprung aus dem Nest zu machen, noch bevor sie richtig fliegen können.

Dadurch verringert sich das Risiko, dass ein Fressfeind alle Jungen frisst, wenn er das Nest entdeckt.

Gut fürs Überleben ausgerüstet

Selbst wenn sie noch nicht richtig fliegen können, sind Jungvögel gut für das Überleben ausserhalb des Nests gerüstet. Sie dürfen zudem weiterhin auf die elterliche Fürsorge zählen und werden noch einige Zeit mit Nahrung versorgt.

Jungvögel benötigen daher meist keine menschliche Hilfe. Es wäre sogar falsch, sie mitzunehmen, da selbst die kompetenteste Pflegeperson die Aufzucht nie so geschickt meistert wie die Vogeleltern.

Diese Amselnestlinge sind noch vollkommen hilflos und müssen gewärmt werden. Solche kaum befiederten Nestlinge sind immer ein Fall für eine Pflegestation. Bild: Schweizerische Vogelwarte

Jungvögel an unglücklichem Ort

Manchmal landen Jungvögel bei ihrem ersten Ausflug allerdings an einem unglücklichen Ort, beispielsweise auf einer Strasse oder in unmittelbarer Nähe einer Katze. Befindet sich ein Jungvogel in akuter Gefahr, so ist ein wenig Unterstützung sinnvoll.

Dabei reicht es, den Vogel in ein nah gelegenes Gebüsch zu setzen. Der Geruch des Menschen stört die Vogeleltern nicht. Auch angefasste Jungvögel werden weiterhin umsorgt.

Aus 50 Metern Distanz beobachten

Wer unsicher ist, ob die Vogeleltern in der Nähe sind, sollte den Jungvogel aus mindestens 50 Metern Distanz beobachten. Wenn er während einer Stunde nicht von den Eltern mit Nahrung versorgt wird, empfiehlt naturschutz.ch, mit einer Pflegestation Kontakt aufzunehmen.

Der Gang zu einer Pflegestation wird auch dann nötig, wenn man verletzte Vögel oder kaum befiederte Nestlinge am Boden auffindet. Da die Haltung und Pflege von Vögeln nicht nur Fachwissen, sondern auch eine kantonale Bewilligung erfordert, muss auf eine Aufzucht zu Hause verzichtet werden.

Wann braucht ein Jungvogel Hilfe?

Gelegentlich kommt es vor, dass Vogelkinder zu früh aus dem Nest fallen. Solche «Pechvögel» gehören in eine Pflegestation. Man erkennt sie daran, dass sie meist fast oder ganz nackt sind und nicht hüpfen können. Ein Entscheidungsbaum soll helfen, auf die häufigsten Situationen richtig zu reagieren:

www.vogelwarte.ch/vogel-gefunden

Zürioberland24/gg