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Pfäffikon ZH
11.04.2025

Pfäffikon auf dem Weg zu Netto-Null

Die Gemeinde fokussiert sich auf drei Säulen.
Die Gemeinde fokussiert sich auf drei Säulen. Bild: www.pexels/singkham
Im Rahmen des Energieplans und -leitbilds 2022+ zeigt die Gemeinde konkrete Wege auf, um das bundesweite Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen. Im Zentrum stehen dabei drei zentrale Säulen, mit denen Pfäffikon den CO₂-Ausstoss senken, den Energieverbrauch reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien deutlich erhöhen will.

2019 hat der Bundesrat das Ziel beschlossen, die Schweiz bis 2050 CO₂-neutral zu machen. Die Gemeinde Pfäffikon zeigt mit ihrem Energieplan 2022+ auf, wie dieses Netto-Null-Ziel erreicht werden kann. Im Fokus stehen die Umstellung der Wärmeversorgung, eine klimafreundlichere Mobilität und der deutliche Ausbau der Solarenergie. 

Wärmeversorgung: 400 fossile Heizungen ersetzen

Bis 2030 sollen in Pfäffikon 400 fossile Heizsysteme ersetzt werden – ein ehrgeiziges Ziel, das aktuell noch ausser Reichweite scheint, so die Gemeinde. Im zweiten Halbjahr 2024 wurden lediglich neun fossile Heizungen durch erneuerbare Systeme ersetzt, womit sich die Zielerreichung weiter verzögert. Immerhin wurde der Ausbau der Fernwärme im Sandgrubenquartier im November 2024 abgeschlossen und bietet nun zusätzliche Möglichkeiten für einen Umstieg.

Zudem sind in Pfäffikon rund 200 Liegenschaftsbesitzer vom kantonalen Verbot von Elektroheizungen und zentralen Elektroboilern bis 2030 betroffen. Sie müssen in den nächsten Jahren auf energieeffizientere Systeme umstellen. Unterstützung bieten der Kanton, die Gemeindewerke sowie die Gemeindeverwaltung in Form von Beratung und Förderprogrammen. Auch bei gemeindeeigenen Liegenschaften wird die Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme aktiv vorangetrieben und in die Budget- und Sanierungsplanung integriert.

Mobilität: Ziel 2030 – jedes dritte Auto elektrisch

Die Gemeinde Pfäffikon strebt an, bis 2030 jedes dritte Auto elektrisch zu betreiben. Ende 2024 lag der Anteil reiner Elektro-Personenwagen bei 4,60 Prozent und damit leicht über dem schweizweiten Durchschnitt. Auch bei der Ladeinfrastruktur bewegt sich Pfäffikon im nationalen Vergleich leicht über dem Mittelwert, mit 15,5 Fahrzeugen pro öffentlichem Ladepunkt.

Wie die Gemeinde schreibt verläuft, trotz positiver Tendenz die Entwicklung zu langsam, um das gesetzte Ziel bis 2030 zu erreichen. Ergänzend zur Zielmessung wird neu auch der wachsende Anteil an Hybridfahrzeugen berücksichtigt, der jedoch rein informativ ist. Der gemeindeeigene Fuhrpark wird schrittweise elektrifiziert – Ende 2024 waren vier von sechs Fahrzeugen bereits emissionsfrei im Einsatz.

Photovoltaik: Auf Kurs Richtung 15 GWh bis 2030

Der Ausbau der Photovoltaik in Pfäffikon entwickelt sich positiv und befindet sich aktuell auf Kurs zum angestrebten Ziel von 15 GWh pro Jahr bis 2030. Im Jahr 2024 wurden 61 neue Anlagen in Betrieb genommen, deutlich mehr als in den Vorjahren. Damit setzt sich der Wachstumstrend der letzten Jahre fort.

Auch auf gemeindeeigenen Liegenschaften schreitet der Ausbau voran. So wurde das Turnhallendach Mattlen mit einer Indachanlage ausgestattet, und bei den Neubauten der Asylunterkunft sowie des Schulhauses Pfaffberg sind Photovoltaikanlagen vorgesehen.

Auswertung durch die Energiekommission

Der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in Pfäffikon werden durch die Energiekommission in Zusammenarbeit mit den Gemeindewerken mithilfe des Programms Ecospeed ausgewertet. Die Datengrundlage stammt aus verschiedenen Quellen wie kantonalen Stellen, Bundesstatistik und den Gemeindewerken.

Da das nationale Treibhausgasinventar jeweils im Frühling auf Basis von Daten des vorletzten Jahres aktualisiert wird, erfolgt auch die Auswertung zeitverzögert. Um uneinheitliche Darstellungen zu vermeiden, wird die Veröffentlichung der Resultate auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Die Energiekommission berichtet halbjährlich über den Stand innerhalb der drei Säulen.

Label «Energiestadt»

Die Gemeinde Pfäffikon wurde Mitte 2024 vom Trägerverein Energiestadt erfolgreich rezertifiziert. Mit 60,8 Prozent der möglichen Punkte wurde die erforderliche Mindestgrenze von 50 Prozent deutlich überschritten. Das Label «Energiestadt» zeichnet Gemeinden aus, die sich nachweislich für Energieeffizienz, Klimaschutz, erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität einsetzen.

Im Rahmen der Zertifizierung wurde zudem ein energetischer Gebäudestandard für gemeindeeigene Liegenschaften definiert, der sich am Gebäudestandard 2019.1 des Bundesprogramms «EnergieSchweiz» orientiert und künftig bei Sanierungen sowie Neubauten angewendet wird.

Pfäffikon24/gg