Mehr Wasserkraft benötigt
Seit Jahrhunderten prägt der Mühlebach das Ortsbild von Steffisburg – einst als Energiequelle für mittelalterliche Gewerbebetriebe, später für Kleinfabriken, heute als Teil eines geschützten Erholungsraums. Die neue Wasserschöpfanlage sorgt dafür, dass er weiterhin Wasser führt.
Ursprünglich war eine elektrische Schneckenpumpe geplant, doch die zuständigen Ingenieure suchten nach einer nachhaltigeren Lösung. Inspiration fanden sie in Glattfelden im Zürcher Unterland: Dort versorgt ein Wasserschöpfrad nach historischem Vorbild den Flusslauf mit Wasserkraft und dient auch als Blickfang im Naherholungsgebiet.
Eine ähnliche Lösung erwies sich auch für Steffisburg als ideal – nachhaltig dank erneuerbarer Antriebsenergie und zugleich eine Attraktion für den Industrielehrpfad «Mühlebachweg» mit der historischen «Saagi» und dem «Fabriggli».
Daraufhin kontaktierten die Verantwortlichen Silvain Michel von der Empa-Abteilung «Mechanical Systems Engineering», der bereits am Wasserschöpfrad im Zürcher Unterland mitgewirkt hatte. Die technische Herausforderung bestand laut dem Empa-Ingenieur darin, die Wasserschöpfanlage an die Anforderungen in Steffisburg anzupassen.
«Sie muss bei einem minimalen Abfluss der Zulg von einem Kubikmeter pro Sekunde mindestens 125 Liter Wasser in den Mühlebach speisen. Und selbst bei geringeren Zuflüssen müssen noch mindestens 100 Liter pro Sekunde gefördert werden, um die Biotope zu erhalten.» An bestimmten Tagen benötigt der Schaubetrieb der «Saagi am Mühlebach» sogar 150 Liter pro Sekunde.