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03.04.2025

Energieverbund Rüti mit Energiepreis ausgezeichnet

Der Energieverbund Rüti Zentrum wurde mit dem «Watt d'Or» ausgezeichnet. (Archivbild)
Der Energieverbund Rüti Zentrum wurde mit dem «Watt d'Or» ausgezeichnet. (Archivbild) Bild: Bundesamt für Energie
Beim Energieverbund Rüti Zentrum werden alle lokal verfügbaren erneuerbaren Energiequellen genutzt – auch Abwärme aus dem Krematorium. Dies brachte dem Projekt einen Podestplatz beim diesjährigen Energiepreis «Watt d’Or» vom Bundesamt für Energie (BFE) ein.

Beim Energieverbund Rüti spannen die Gemeinde Rüti, die Gemeindewerke Rüti (GWR), das Krematorium und das Zentrum Breitenhof zusammen. Zudem werden alle lokal verfügbaren erneuerbaren Energiequellen ins Netz eingespeist: Holz, Wasser, Abwärme und Sonnenenergie.

Für diese Besonderheiten wurde der Energieverbund Rüti Zentrum mit dem Energiepreis «Watt d’Or» vom Bundesamt für Energie (BFE) ausgezeichnet. Der Rütner Verbund schaffte es in der Kategorie «Erneuerbare Energien» auf den zweiten Platz. Der 1. Platz in der Kategorie ging an Agri-PV in Buchs SG. Dank einer PV-Anlage auf den Dächern von Gewächshäusern, werden jährlich rund 750'000 kWh Solarstrom für die Versorgung im ewb Netz generiert.

Einsparung von 2000 Tonnen CO2 pro Jahr

«Die Jury honoriert damit die zahlreichen Vorteile, die der Energieverbund mit sich bringt», schreibt die Gemeinde Rüti in ihrer Mitteilung. Der Verbund produziere künftig bis zu 7.6 Gigawattstunden (GWh) erneuerbare Wärme pro Jahr für maximal 150 Liegenschaften und sorge damit für Einsparungen von über 2000 Tonnen CO2 pro Jahr.

«Damit trägt er zur Energiewende und zur Erfüllung der Schweizer Klimaziele 2050 bei. Die Fernwärmelieferung erfolgt zuverlässig und ohne saisonale Schwankungen. Als schöner Nebeneffekt sinkt durch die Wärmeentnahme aus dem Abwasser die Wassertemperatur in der Jona: Das bringt einen ökologischen Mehrwert für Tiere und Pflanzen», so die Gemeinde weiter.

Im Energieverbund Rüti wird auch die Abwärme vom Krematorium genutzt, Bild: Gemeinde Rüti ZH

Wärme vom Krematorium

Innovativ sei insbesondere die Einbindung des Krematoriums in den Energieverbund. Ein Krematorium als Energiequelle zu nutzen, möge auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch es biete tatsächlich viel Potenzial.

Das Krematorium Rüti ist während fünf Tagen pro Woche in Betrieb. Die beiden Einäscherungsöfen werden zurzeit mit Gas und Strom betrieben und auf sehr hohe Temperaturen aufgeheizt. Aus diesem Prozess entsteht Abwärme, die genutzt werden kann. Zudem könne im Rauchgas-Reinigungsprozess nochmals Energie für den Energieverbund gewonnen werden.

Öfen werden technisch umgerüstet

Ein Teil der Abwärme wird schon heute für die Beheizung der eigenen Räume sowie des Zentrums Breitenhof verwendet. Ein grosser Teil jedoch werde ungenutzt an die Atmosphäre abgegeben. «Künftig wird mehr Wärme gespeichert und der Rücklauf der Abwärmeleitung vom Zentrum Breitenhof wird über den neuen Energy Hub geführt, wo erneut Wärme für den Energieverbund entnommen wird», erklärt die Gemeinde.

Zürioberland24/bt