Erhebliche Inflationsbeschleunigung in den letzten 4 Jahren
Die Inflation ist in den letzten Monaten zwar immer weiter gesunken – verglichen mit vor 4 Jahren ist sie jedoch markant gestiegen. Der Womo-Preisindex erhöhte sich in dieser Zeit um satte 9,7 Prozent. In den letzten 20 Jahren ist er um 21,2 Prozent gestiegen. Das zeigt: Die Inflation ist in den vergangenen 4 Jahren fast ähnlich gestiegen wie in den gesamten 16 Jahren davor, von Februar 2005 bis Februar 2021.
Besonders die Energiepreise sind sehr stark gestiegen. Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme) verteuerte sich in den letzten 4 Jahren um fast 50 Prozent, während der Strompreis um gut 40 Prozent nach oben kletterte. Zum Vergleich: In den letzten 20 Jahren verdoppelten sich die Preise für Energie zum Heizen mit plus 102,2 Prozent. Für Strom müssen 67 Prozent mehr bezahlt werden. Auch Treibstoff verteuerte sich um 26,8 Prozent. Davon ist rund die Hälfte auf Preiserhöhungen in den letzten 4 Jahren zurückzuführen.
«Energiepreise unterliegen sehr starken Preisschwankungen, da die Nachfrage auch sehr stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängt. Dennoch ist ein langfristiger Aufwärtstrend bei der Preisentwicklung zu beobachten», sagt Renkert.
Auch die Wohnungsmieten sind seit Februar 2005 mit 31,5 Prozent überdurchschnittlich stark gestiegen. Verglichen mit vor 4 Jahren betrug die Teuerung 9,3 Prozent. «Sicher haben auch die beiden Erhöhungen des Referenzzinssatzes zu diesem Anstieg beigetragen. Besonders treibt jedoch das zu geringe Wohnraum-Angebot die Mieten weiter nach oben», so Renkert weiter.
Es gibt jedoch auch Warenpreise, die in den letzten 4 Jahren zwar gestiegen, jedoch über einen Zeitraum von 20 Jahren gefallen sind. Dazu gehören etwa Occasionsautomobile und neue Automobile, die sich seit Februar 2021 um 8,8 Prozent bzw. 4,0 Prozent verteuert haben, jedoch im 20-Jahres-Vergleich um 26,2 Prozent bzw. 8,7 Prozent günstiger geworden sind.
«Vor der Corona-Pandemie sanken die Preise von Neu- und Gebrauchtwagen wegen intensiver Konkurrenz und technischer Fortschritte stetig. Erst durch die pandemiebedingten Lieferengpässe stiegen die Materialkosten. Das führte zu teils erheblichen Verzögerungen in Produktion und Auslieferung neuer Fahrzeuge und zog deutliche Preiserhöhungen sowohl bei Neuwagen als auch bei Occasionsfahrzeugen nach sich. Inzwischen hat sich die Lage jedoch beruhigt, und seit etwa zwei Jahren gehen die Preise wieder kontinuierlich zurück», erklärt Renkert.