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26.03.2025

Stadtarchiv Uster erhält älteste Riediker Unterlagen

Christian Voldum entschloss sich, die historische Holzkiste dem Stadtarchiv Uster zu schenken.
Christian Voldum entschloss sich, die historische Holzkiste dem Stadtarchiv Uster zu schenken. Bild: Stadtarchiv und Kläui-Bibliothek Uster
Das Stadtarchiv Uster erhielt aus einem privaten Nachlass die vermutlich ältesten Riediker Unterlagen. Sie stammen aus den Jahren 1711 bis 1879 und dokumentieren das Leben der Riedikerinnen und Riediker während dieser Zeit. Diese Schenkung bereichert die Quellenlage zur Geschichte Riedikons um ein Vielfaches.

Das älteste Riediker Gebäude stammt gemäss Mitteilung der Stadt Uster von 1685 und steht an der Alten Seefeldstrasse 74. In diesem Haus lebte von 1914 bis 1997 Anna «Anneli» Brunner. Sie war eine Nachfahrin der Familie Schneider, die bis Ende des 19. Jahrhunderts den Grossteil der Riediker Bevölkerung stellte.

Die «hölzerne Archivlade» aus dem 17. Jahrhundert

Anneli Brunner blieb zeitlebens ledig. Und da sie ihre Brüder Hans und Emil überlebte, erbte sie schliesslich ihr Elternhaus mit der gesamten Fahrhabe. Teil davon war unter anderem eine handgefertigte und bunt bemalte Holzkiste. In ihrem Inneren befanden sich vor allem Kauf-, Tausch- und Schuldbriefe aus dem 17. und 18. Jahrhundert: Belege von vermutlich sämtlichen privaten Rechtsgeschäften im Riedikon dieser Zeit.

Aufgrund des hohen Feuerrisikos der Holzhäuser hatten die Riediker Familien ihre Verträge und Urkunden offenbar jenem Haushalt mit dem massivsten Steinhaus anvertraut. So könnte die «hölzerne Archivlade» seit 1711 im gleichen Haus aufbewahrt worden sein, sorgsam gehütet von mehreren Generationen der Familien Schneider und Brunner.  

Eine Bereicherung für Riediker Unterlagen

Anneli Brunner vermachte die historische Holzkiste Christian Voldum. Er wiederum entschloss sich, sie dem Stadtarchiv Uster zu schenken, um die Urkunden für die Ustermer Bevölkerung und vor allem für die Riedikerinnen und Riediker zu erhalten.

Mit grosser Freude nahm das Stadtarchiv diesen einmaligen Bestand 2024 entgegen. Vor dieser Schenkung umfasste der Riediker Bestand im Stadtarchiv sieben Urkunden (1546-1729), das Gemeindebuch (1726-1798) sowie die gesamte Überlieferung der Zivilgemeinde (1814-1927).

«Die Quellenlage zur Riediker Geschichte ist durch diese Schenkung um ein Vielfaches gewachsen. Die 74 privaten Dokumente aus der Archivlade umfassen die Jahre 1711-1879 und sind eine unschätzbare Ergänzung zum Quellenbestand aus Riedikon», sagt Franziska Sidler, Leiterin des Stadtarchivs und der Kläui-Bibliothek.

Wie die Stadt Uster schreibt, würde sich das Stadtarchiv Uster freuen, wenn auch solche Schätze aus anderen Ortsteilen oder Aussenwachten mit dem jeweiligen Zivilgemeindearchiv zusammengeführt werden könnten.

Uster24/gg