Das älteste Riediker Gebäude stammt gemäss Mitteilung der Stadt Uster von 1685 und steht an der Alten Seefeldstrasse 74. In diesem Haus lebte von 1914 bis 1997 Anna «Anneli» Brunner. Sie war eine Nachfahrin der Familie Schneider, die bis Ende des 19. Jahrhunderts den Grossteil der Riediker Bevölkerung stellte.
Die «hölzerne Archivlade» aus dem 17. Jahrhundert
Anneli Brunner blieb zeitlebens ledig. Und da sie ihre Brüder Hans und Emil überlebte, erbte sie schliesslich ihr Elternhaus mit der gesamten Fahrhabe. Teil davon war unter anderem eine handgefertigte und bunt bemalte Holzkiste. In ihrem Inneren befanden sich vor allem Kauf-, Tausch- und Schuldbriefe aus dem 17. und 18. Jahrhundert: Belege von vermutlich sämtlichen privaten Rechtsgeschäften im Riedikon dieser Zeit.
Aufgrund des hohen Feuerrisikos der Holzhäuser hatten die Riediker Familien ihre Verträge und Urkunden offenbar jenem Haushalt mit dem massivsten Steinhaus anvertraut. So könnte die «hölzerne Archivlade» seit 1711 im gleichen Haus aufbewahrt worden sein, sorgsam gehütet von mehreren Generationen der Familien Schneider und Brunner.