Das starke Bevölkerungswachstum im Kanton Zürich erfordert einen Ausbau der Infrastruktur, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Gesundheit und öffentlicher Verkehr. Von 2010 bis 2023 stiegen die kantonalen Ausgaben für Infrastrukturvorhaben um rund 60 Prozent an. Deren Finanzierung stellt den Kanton vor Herausforderungen, die auch auf die jüngsten Mittelverschiebungen vom Kanton an die Städte und Gemeinden zurückgehen.
Seit vier Jahren belasten diese den kantonalen Haushalt mit jährlich 338 Mio. Franken oder rund 4,5 Steuerfussprozenten. Hinzu kommt die einmalige Belastung von mutmasslich 465 Mio. Franken für die rückwirkende Rückerstattung von Versorgertaxen an die Gemeinden für Kinder- und Jugendheime. Derzeit kann der Kanton seine Investitionen nicht aus eigenen Mitteln finanzieren, muss Investitionsvorhaben verschieben und zusätzliche Schulden aufbauen. Im Jahr 2024 nahmen die Nettoschulden um 154 Millionen Franken zu.
Nur die Gemeinden profitieren
Die gute, von Kanton und Gemeinden finanzierte Infrastruktur und die Attraktivität des Standorts führen zu höheren Grundstückpreisen im Kanton Zürich. Insbesondere bei Verkehrsinfrastrukturvorhaben steigen die Grundstückpreise im betroffenen Gebiet schon während der Planung an, wovon aber primär nur die Gemeinden profitieren.
Für den Kanton führt der Anstieg später zu unverhältnismässig hohen Kosten beim notwendigen Landerwerb. Demgegenüber profitieren die Gemeinden über die Grundstückgewinnsteuern von der Entwicklung. Durch die kantonal finanzierten Infrastrukturprojekte und die damit verbundene bessere Erschliessung werden zudem Grundstücke einer ganzen Region aufgewertet. Neben den Standortgemeinden profitieren auch die Nachbargemeinden davon.