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Illnau-Effretikon mit erstem Minus seit Jahren

Der Stadtrat plant, mit dem Sparpaket 2026 den Cashflow zu steigern und das Schuldenwachstum zu bremsen.
Der Stadtrat plant, mit dem Sparpaket 2026 den Cashflow zu steigern und das Schuldenwachstum zu bremsen. Bild: Stadt Illnau-Effretikon
Illnau-Effretikon verzeichnet ein Minus von 1,5 Millionen Franken. Hauptgrund sind hauptsächlich geringere Steuereinnahmen und Grundstückgewinnsteuern.

Nach Jahren von Ertragsüberschüssen verzeichnet die Stadt im aktuellen Rechnungsjahr erstmals seit langer Zeit ein Defizit von 1,5 Mio. Franken, was eine Verschlechterung um 1,9 Mio. Franken im Vergleich zum Budget bedeutet. Wie die Gemeinde mitteilt, sind die Hauptursachen um 2 Mio. Franken geringere Steuereinnahmen und 3 Mio. Franken tiefere Grundstückgewinnsteuern, die jedoch zeitlich ins Jahr 2025 verschoben werden. 

Teilweise ausgeglichen wird das Defizit durch Buchgewinne von 0,7 Mio. Franken und eine höhere Gewinnausschüttung der Zürcher Kantonalbank von 0,4 Mio. Franken.

Pflegefinanzierung höher als geplant

Der Nettoaufwand für die Pflegefinanzierung liegt um 0,7 Mio. Franken höher als geplant, während der Aufwand für Sozialhilfe um 0,4 Mio. Franken niedriger ausfiel. Dank besserer Arbeitsmarktchancen fanden viele Sozialhilfebeziehende eine Arbeitsstelle. Eine unerwartete Rückerstattung von 3,9 Mio. Fr. des kantonalen Amtes für Jugend und Berufsberatung gleicht einen Grossteil der Mindereinnahmen aus. 

Tiefere Selbstfinanzierung trotz hoher Investitionen

Der Cashflow im Gesamthaushalt beträgt 7 Mio. Franken (Vorjahr 13 Mio. Franken), was zu einem Selbstfinanzierungsgrad von 34 % führt (Vorjahr 74 %). Im steuerfinanzierten Haushalt liegt der Grad bei 28 %, wobei nur knapp 5 Mio. Franken der 17 Mio. Franken Nettoinvestitionen aus eigenen Mitteln finanziert wurden.

Stabile Reserven aber höhere Schulden

Bei den Eigenwirtschaftsbetrieben beträgt der Selbstfinanzierungsgrad 66 % (Vorjahr 38 %). Trotz schlechteren Zahlen bleibt der Finanzhaushalt aufgrund hoher Eigenkapitalreserven stabil. Die langfristigen Schulden stiegen auf 50 Mio. Franken, und die Nettoschuld pro Kopf verdoppelte sich auf 1'573 Fr. Das Anlagevermögen der Stadt beträgt über 220 Mio. Fr. inklusive Grundstücke und Gebäude.

Sparpaket 2026 geplant

Nach Jahren beachtlicher Gewinne verzeichnet die Stadt erstmals ein Defizit, hauptsächlich aufgrund rückläufiger Steuereinnahmen und gestiegener Ausgaben in den Bereichen Bildung und Gesellschaft. Eine einmalige kantonale Rückerstattung von fast 4 Mio. Fr. mildert das Defizit, reicht jedoch nicht für eine ausgeglichene Rechnung. 

Der Cashflow im steuerfinanzierten Haushalt liegt mit 4,8 Mio. Fr. unter dem Zielband von 7 bis 10 Mio. Fr., was zu einer Erhöhung der langfristigen Schulden auf 50 Mio. Fr. führte. Der Stadtrat plant mit einem Sparpaket 2026, den Cashflow zu steigern und das Schuldenwachstum zu bremsen.

Pfäffikon24/gg