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Natur & Umwelt
09.03.2025

Silberweide ist Baum des Monats März

Die Silber-Weide ist für Wildbienen und andere Insekten, die bereits früh im Jahr unterwegs sind, eine wichtige Nahrungsquelle.
Die Silber-Weide ist für Wildbienen und andere Insekten, die bereits früh im Jahr unterwegs sind, eine wichtige Nahrungsquelle. Bild: Naturnetz Pfannenstil
Naturnetz Pfannenstil hat die Silberweide zum Baum des Monats erkoren. Auch in der Region gibt es Exemplare von Silber-Weiden zu entdecken.

Die Silber-Weide wächst schnell und kann eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Die jungen Äste sind an der Basis silbergrau gefärbt. Die lanzettförmigen Blätter besitzen auf der Unterseite feine, kurze Härchen, die das Licht reflektieren. Da sich die Blätter bei Luftstössen leicht umdrehen, entsteht ein silbriger Schimmer – diesem verdankt die Silber-Weide (Salix alba) ihren Namen. Die Rinde ist anfangs glatt und hellgrau, wird aber mit zunehmendem Alter rissig und tief gefurcht.

Wichtige Nahrungsquelle für Insekten

Die Kätzchen verschiedener Weidenarten blühen früh im Jahr und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, die bereits ab März unterwegs sind. Die Silber-Weide jedoch gehört zu den eher spätblühenden Weidenarten, da ihre Blüte meist erst im April beginnt. Die Samen sind zwischen Juni und Juli ausgereift.

Ihre langen, weissen Haare dienen ihnen als Flughilfe, sodass sie vom Wind verbreitet werden können. Unter optimalen Bedingungen keimen sie innerhalb weniger Stunden.

Bevorzugt feuchte Standorte

Wie die Grau-Erle bevorzugt auch die Silber-Weide feuchte Standorte und ist ein typischer Baum der Auenlandschaften. Sie besitzt eine hohe Regenerationsfähigkeit und bildet zahlreiche Stockausschläge. Damit ist sie optimal an die Dynamik der Auenwälder angepasst, wo es immer wieder zu Überschwemmungen, Abtragungen und Ablagerungen kommt. Ihre fein verzweigten, dichten und flachen Wurzeln stabilisieren Uferböschungen und verhindern Erosion.

Als Pionierbaum hat die Silber-Weide hohe Lichtansprüche. Dadurch ist sie konkurrenzschwach und wird im Verlauf der natürlichen Waldentwicklung (Sukzession) bereits nach etwa 15 Jahren von anderen Baumarten verdrängt.

Hoher Biodiversitätsindex

Dennoch hat sie eine enorme Bedeutung für die Biodiversität. Sie ist stark anpassungsfähig, salztolerant und eignet sich gut für das Stadtklima. Zudem weist sie einen hohen Biodiversitätsindex auf: Sie bietet Moosen, Flechten, Wildbienen, Käfern, Schmetterlingen, Vögeln und Säugetieren Nahrung, Lebensraum und Schutz.

Ihr Verbreitungsgebiet überschneidet sich mit dem des Bibers, der oft seine Baue in der Nähe von Weiden anlegt und sich von deren Gehölz ernährt. Auch für zahlreiche Pilzarten sind Weiden eine Lebensgrundlage, einige von ihnen sind sogar auf die Silber-Weide spezialisiert.

Holz ist leicht und elastisch

Das Holz der Silber-Weide ist leicht und elastisch und wird traditionell zur Herstellung von Korbwaren, Spielzeug und Streichhölzern verwendet. Auch in der Medizin hat die Silber-Weide eine lange Geschichte. Ihre Rinde enthält Salicin, einen natürlichen Vorläufer der Salicylsäure, die für ihre fiebersenkenden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist.

Da reine Salicylatpräparate jedoch zahlreiche Nebenwirkungen haben, entwickelte der Chemiker Felix Hoffmann eine schonendere Variante: Er reagierte die Substanz mit Essigsäure und erschuf so die Acetylsalicylsäure – heute bekannt als Aspirin. Heutzutage wird dieser Wirkstoff synthetisch hergestellt, weshalb die Silber-Weide in der Heilmittelproduktion an Bedeutung verloren hat.

Schöne Exemplare in der Region

Wie Naturnetz-Pfannenstil-Region meldet, gibt es schöne Exemplare von Silber-Weiden zu entdecken. Ein Besuch des Baums lässt sich gut mit einem Spaziergang oder einer Wanderung in der Region verbinden. Zum Beispiel die Etappe 10 des Zürichsee-Rundwegs führt direkt daran vorbei.

Zürioberland24/gg