In der Schweiz kämpfen Metal- und Rockmusikerinnen und -musiker oft um Anerkennung. Sie möchten das ändern. Was sind die grössten Herausforderungen für Rock- und Metalbands hierzulande?
Ich glaube nicht, dass Metal- und Rockmusikerinnen und -musiker mehr um Anerkennung kämpfen müssen als Künstler anderer Musikrichtungen. Es ist für alle tough, sich eine Fanbase aufzubauen. Die ist gerade in der Metal- und Rockszene dafür unfassbar treu.
Wo hingegen ein Umdenken längst überfällig ist, ist beim merkwürdigen Nischendenken. Das Genre ist Mainstream und verkauft Stadien schneller aus als so mancher Pop-Act – wird aber behandelt, als wäre Rock etwas, das nur eine Minderheit anspricht. Während in Deutschland in jeder Castingshow und jedem Musikformat wie "Sing meinen Song" oder "The Masked Singer" immer mit einer Selbstverständlichkeit auch Vertreter des Rockgenres dabei sind, werden die hierzulande oft ausgeklammert. Mir ein Rätsel, weshalb. Denn verkaufen lässt sich eine Rockröhre immer.
Ihr neues Album „Everything I Am“ erscheint am 20. Februar 2025. Was können Ihre Fans erwarten, und wie unterscheidet es sich von Ihren bisherigen Veröffentlichungen?
Die Fans dürfen Sound in typischer Beyond-Frequencies-Manier erwarten, indem verschiedene Klangwelten in einem einzigartigen Mix aufeinandertreffen. Die Songs schlagen diesmal einen kantigeren Ton an als auf den beiden Vorgängeralben, ohne dabei das Händchen für eingängige Melodien zu verlieren.
Besonders ist, dass in dem Album eine deutliche Metamorphose hörbar ist – alles hat mehr Charakter, von den Lyrics, dem Sound, den Riffs, der Stimme, alles trägt noch etwas deutlicher die Handschrift von Beyond Frequencies.
Ihre Musik wird oft als eine Brücke zwischen Metal, Rock und Pop beschrieben. Wie gelingt es Ihnen, diese verschiedenen Genres in einem harmonischen Sound zu vereinen?
Die Welten liegen gar nicht so weit auseinander, wie man glaubt. Am Ende kochen nämlich alle mit Wasser. Ich gehöre wie viele Menschen zu jenen, die so ziemlich alle Musikrichtungen hören, weshalb ich die Gemeinsamkeiten sehr schnell erkenne. Und so habe ich mich auch beim Songwriting zu einem Rosinenpicker entwickelt. Entsprechend entsteht der harmonische Sound von selbst, ohne dass ich da speziell drauf achten muss.
Sie haben mit Beyond Frequencies bereits zwei Studioalben veröffentlicht und über 2,5 Millionen Aufrufe auf Ihre Musikvideos gesammelt. Was war für Sie der bisherige Höhepunkt Ihrer Karriere?
Blazy Flash: Die Europatour 2023 – live zu spielen bedeutet für mich alles. Unsere Songs haben live einen so kraftvollen Charakter, den man auf einer Produktion nicht einfangen kann, weil Musik immer nur dank und mit dem Publikum so richtig zum Leben erweckt wird. Und ein weiteres Highlight steht erst noch an: Wir werden am Femmetal in Holland spielen.