«Wie gross der Beitrag der Landwirtschaft zur Klimaneutralität ist, hängt auch davon ab, wie wir messen und rechnen», betont Hannah von Ballmoos-Hofer. Sie ist Leiterin des Geschäftsbereichs Energie beim Schweizer Bauernverband und Präsidentin von AgroCleanTech.
Den Einfluss von Messungen verdeutlicht sie am Beispiel Methan. Gemäss der aktuell angewendeten Methode GWP 100 verursacht Methan zwei Drittel der Emissionen der Landwirtschaft. GWP 100 stellt das CO2 in dem Vordergrund, das sehr lange in der Atmosphäre verbleibt. Das Methan hingegen ist kurzlebig – es baut sich innerhalb von 12 Jahren ab. Eine konstante Methan-Emission ist entsprechend wenig klimawirksam. Die Berechnungsmethode GWP 12 berücksichtigt diesen Unterschied.
Bei Hofdünger, Biogasanlagen und Maschinen ist vieles möglich
«Technische Innovationen werden immer wichtiger, um Treibhausgasemissionen zu vermindern», sagt von Ballmoos-Hofer. Bei der Nutzung von Hofdünger, bei Biogasanlagen und Maschinen sei noch viel möglich. Auch Fütterungszusätze und konservierende Anbausysteme seien wichtig. Die Herausforderung ist, dass man die Wirkung oft nicht genau berechnen kann. «Ein Hebel könnte sein, Massnahmen zu unterstützen, auch wenn die Wirkung nicht auf das letzte Mikrogramm gemessen werden kann», so die SBV-Mitarbeiterin.