Das Thema Deponien sorgt im Zürcher Unterland für erhebliche politische Spannungen. In Rafz steht die geplante Deponie Bleiki im Zentrum der Diskussionen. Der Gemeinderat unterstützt das Projekt unter bestimmten Bedingungen, doch in der Bevölkerung wächst der Widerstand. Bei einer Informationsveranstaltung wurden Bedenken hinsichtlich zusätzlicher Verkehrsbelastung und Umweltauswirkungen geäussert.
Widerstand gegen Deponien – mit Rafzer Ausnahme


Erweiterung Chalberhau ein jahrlanger Zankapfel
In Rümlang sorgt die geplante Erweiterung der Deponie Chalberhau seit Jahren für Diskussionen. Im April 2023 besetzten Klimaaktivisten ein Waldstück, um gegen die Rodung von rund 11 Hektaren Wald für die Deponieerweiterung zu protestieren. Die Gemeinde Rümlang steht dem Vorhaben kritisch gegenüber und hat sich mehrfach dagegen ausgesprochen.

Deponie Hackbart wird vom Gemeinderat abgelehnt
In der Gemeinde Buchs ist die Deponie Hackbart geplant, die hauptsächlich auf Buchser Gebiet, teilweise aber auch in Otelfingen liegen soll. Der Gemeinderat Buchs hat sich gegen den Gestaltungsplan ausgesprochen und bemängelt, dass der Kanton die Gemeinden nicht ausreichend informiert hat.
Auch Dielsdorf wehrt sich
Auch die geplante Deponie Ebni in Dielsdorf stösst auf erheblichen Widerstand. Im Rahmen der öffentlichen Auflage der Teilrevision 2024 des kantonalen Richtplans, die noch bis Mitte März 2025 läuft, können Behörden, Verbände und die Bevölkerung ihre Stellungnahmen einreichen.
Wie die Gemeinde im Mitteilungsblatt mitteilt, lehnt Der Gemeinderat von Dielsdorf den Standort entschieden ab und will seine Argumentation mit fachlicher und juristischer Unterstützung weiter untermauern.
Deponie im Naherholungsgebiet geplant
Der Kanton Zürich plant, eine Deponie für restmetallhaltige, anorganische und schwer lösliche Abfälle sowie Verbrennungsrückstände aus Kehrichtverbrennungsanlagen in Dielsdorfs Naherholungsgebiet zu errichten. Die Anlage soll oberhalb des Feuerwehrgebäudes entstehen, wofür 10,7 Hektaren Wald gerodet werden müssten. Der Gemeinderat warnt davor, dass dies nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch die Fuss- und Velowege erheblich beeinträchtigen würde. Zudem könnte die geplante Deponie den Schwerverkehr in und um Dielsdorf deutlich erhöhen und die Lärmbelastung verstärken.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Eingriff in ein wertvolles Waldstück mit Wildtierkorridor, das von der Haferholzkorporation gepflegt wird. Die Gemeinde verweist zudem auf das Waldgesetz, das eine Zweckentfremdung des Waldbodens untersagt, sofern eine Deponie nicht zwingend auf einen bestimmten Standort angewiesen ist. Angesichts eines Planungshorizonts von 40 Jahren sieht der Gemeinderat eine solche Notwendigkeit nicht gegeben.
Beteiligung der Bevölkerung möglich
Bereits im Sommer 2024 hatte die Gemeinde beim Kanton schriftlich interveniert und stichhaltige Argumente gegen die Deponie vorgebracht. Nun ruft sie in der Februarausgabe des Mitteilungsbattes die Bevölkerung auf, Stellung zu beziehen. Die öffentliche Vernehmlassung läuft bis zum 14. März 2025. Wie es weiter von Gemeindeseite heisst, sind die Unterlagen sind unter www.zh.ch/richtplan > Teilrevision 2024 einsehbar, wo auch die Vernehmlassung direkt online ausgefüllt werden kann.