«A lustige Gschicht von oam, der gern woin hätt meng, aber sich ned dürfen traun hod kenna»: So beschreibt der Autor, Roland Beier, seine fröhliche Komödie. Vali Walser hat sie aus dem bayerischen Dialekt ins Schweizerdeutsche übertragen.
In der bayerischen Tradition wird der Tod (bzw. der Sensenmann) gern als «Boandlkramer» («Beinlichröömer», in etwa: «Gebeinehändler») dargestellt. Dieser hat die immerwährende Aufgabe, die Menschen zu besuchen, deren letztes Stündlein geschlagen hat, um ihre Seelen in den Himmel zu bringen. Die Arbeit macht ihm nicht wirklich Freude. Er erledigt sie aber routiniert und im Allgemeinen pflichtgemäss. Dem Boandlkramer wird mit Demut und Respekt begegnet, wobei er aufgrund seines tristen Berufs durchaus ein gewisses Mitleid verdient.
Bekannt ist die Geschichte des schlauen «Brandner Kaspar»: Dieser macht den Boandlkramer mit Kirschwasser betrunken und betrügt ihn dann beim Kartenspiel. Damit kann er beim Boandlkramer viele weitere Lebensjahre herausschinden.
Noch nicht Zeit für den Himmel
Die Komödie «Boandlkramerblues» lehnt sich an diese Geschichte an. Isidor Birnbacher ist aber nicht Kaspar Brandner. Isidor hat die Freude am Leben verloren. Sein sehnlichster Wunsch ist es, möglichst bald in den Himmel zu kommen. Doch es ist noch nicht so weit. Er steht nicht auf der durch den Boandlkramer abzuarbeitenden Liste.
Isidors Versuche, den Boandlkramer mit allerhand Tricks und unter Einsatz von Kirschwasser zu übertölpeln, scheitern kläglich. Und das ist gut so. Der Boandlkramer zeigt Mitgefühl und Initiative. Mit Organisationstalent und mit der tatkräftigen Unterstützung seiner himmlischen Freunde gelingt es ihm, Isidor von seinen trüben Ideen zu erlösen. Isidor gewinnt die Freude am irdischen Leben zurück.
«Diese Komödie lebt unvermeidlicherweise von gruseligen Szenen, schwarzem Humor und derben Sprüchen. Gleichzeitig brilliert sie mit raffinierten Gags, überraschenden Wendungen und umwerfend komischen Szenen», schreibt das Theater Auslikon-Balm in seiner Mitteilung.