Die Aktion Nez Rouge ist eine Präventionsmassnahme, die im Dezember allen Personen, die nicht mehr fahrtüchtig sind, einen sicheren Heimfahrdienst ermöglichen. Im Dezember 2023 profitierten über 17'000 Nutzer vom Heimfahrtdienst. Seit 1990 wurden damit bereits 528'000 Personen nach Hause gebracht.
Der Verein Nez Rouge, der 1991 gegründet und bald um regionale Sektionen erweitert wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verkehrsunfälle infolge reduziertem Fahrvermögen zu verringern. Gleichzeitig will man die Bevölkerung für die Folgen sensibilisieren, die das Fahren in fahruntüchtigem Zustand, wie zum Beispiel bei übermässigem Alkoholkonsum oder Müdigkeit, nach sich ziehen kann.
Eine Idee aus Quebec
Die Idee des Heimfahrdienstes ist 1984 in Quebec entstanden, 1990 wurde sie erstmals im Schweizer Jura organisiert.
«Hier, jenseits des Atlantiks, kam mir im Jahr 1984 die Idee, einen Heimfahrdienst anzubieten. Im Radio hatte ich gehört, dass 50 Prozent aller tödlichen Unfälle zu dieser Jahreszeit auf Trunkenheit am Steuer zurückzuführen seien, und in einer Bar vertraute mir der Barmann an, dass seine Kunden ihr Auto abends nicht gerne bei ihm stehenlassen. Da kam mir die Idee, dass ich die Nachtschwärmer in ihrem eigenen Fahrzeug nach Hause fahren könnte. Das Schöne daran war, dass ich dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Von Anfang an war klar, dass die Dienstleistung kostenlos sein musste. Und heute ist es uns gelungen, zehntausende Freiwillige zu mobilisieren», schreibt Jean-Marie De Koninck, Präsident und Gründer der Aktion Nez Rouge.