Welche Hauptaufgaben hat das Frauenhaus Zürcher Oberland, und wie unterstützt es Frauen, die von Gewalt betroffen sind?
Unser Angebot bietet gewaltbetroffenen Frauen und Kindern Schutz, Unterkunft, individuelle Beratung und Begleitung an einem anonymen, sicheren Ort. Wir unterstützen sie dabei, zur Ruhe zu kommen, Perspektiven zu entwickeln und den Weg in ein gewaltfreies Leben zu finden.
Könnten Sie uns einen Einblick geben, wie viele Frauen und Kinder das Frauenhaus jährlich betreut und wie sich diese Zahlen in den letzten Jahren verändert haben?
Im Jahr 2023 suchten 82 Frauen und 106 Kinder an insgesamt 6188 Aufenthaltstagen Schutz im Frauenhaus. Die Zahlen sind seit 2019 massiv gestiegen. Seit da hat das Frauenhaus Zürcher Oberland seine Platzzahl verdoppelt. Wir bieten heute 10 Zimmer mit Total 32 Betten für gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Die Plätze sind seit langem hoch ausgelastet.
Wie wichtig ist die Unterstützung durch Städte wie Uster für die Aktionstage und die Aufmerksamkeit für das Thema Gewalt gegen Frauen?
Die Sensibilisierung für das Thema Gewalt gegen Frauen ist sehr wichtig, da die Opferhilfe Zürich und die spezifischen Angebote für gewaltbetroffene Frauen nach wie vor nicht alle Betroffenen erreichen. Eine neuste Studie der ZHAW von diesem Sommer zeigt dies erneut auf. Damit möglichst viele Betroffene Hilfe und Unterstützung erhalten, ist eine breite Öffentlichkeitsarbeit von verschiedenen Stellen sehr wichtig. Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen sind dafür eine sehr gute Möglichkeit. Dass sich eine Stadt wie Uster hier engagiert und Verantwortung übernimmt, ist sehr schön und wichtig. Die Stadt hat eine grosse Reichweite, um auf das Thema aufmerksam zu machen.