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Natur & Umwelt
06.11.2024
06.11.2024 16:06 Uhr

Herbstrübe: Mehr als Dekoration

Farbenfrohe Herbstrübe.
Farbenfrohe Herbstrübe. Bild: LID
Als Räbeliechtli sind sie berühmt, als Lebensmittel nicht mehr so. Dabei war die Herbstrübe früher ein Grundnahrungsmittel. Es gibt aber Bestrebungen, sie wieder vermehrt als Lebensmittel zu nutzen.

Die Herbstrüben sind in der Schweiz als Räbeliechtli an traditionellen Umzügen besser bekannt denn als Nahrungsmittel. Dabei wird die Herbstrübe ausgehöhlt und verziert. Im Innern der Knollen wird eine Kerze angebracht, deren Licht in den kalten und dunklen November-Nächten für stimmungsvolle Atmosphäre sorgt.

Oft singen die Schülerinnen und Kindergärtner während des Umzugs, und am Schluss gibt es ein warmes Getränk. Über die Ursprünge dieses Brauchs ist wenig bekannt: Womöglich handelt es sich um eine Art Erntedank, nachdem die letzten Ackerfrüchte kurz vor dem Winter von den Feldern eingebracht werden.

Grundnahrung im Mittelalter

Ganz anders ging es der Rübe zu früheren Zeiten: Im Mittelalter war die Herbstrübe ein beliebtes Gemüse, ja gar ein Grundnahrungsmittel. Dann kam die Kartoffel und die  Herbstrüben - oder Räbe - verloren an Bedeutung. Heute sind sie in der Küche ein Nischenprodukt, haben aber einiges zu bieten. Aber es gibt Projekte, die Herbstrübe wieder stärker als Nahrungsmittel zu etablieren. 

Herbstrüben bestehen zu rund 90 Prozent aus Wasser. Deshalb enthalten sie kaum Kalorien. Dafür sind sie reich an Ballaststoffen, an Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt, sowie an Kalium und Kalzium. Für den Rohverzehr ungeeignet, lassen sich aus Herbstrüben schmackhafte Eintöpfe und Schmorgerichte zubereiten. Sie passen zum Beispiel bestens zu Speck. Blätter und Stiele können wie Spinat gekocht werden.

Saison haben die Schweizer Herbstrüben von November bis Februar.

Rezeptidee: Herbstrüben-Kartoffelsuppe

600 g Herbstrübe, gewaschen, geschält, in Stücke geschnitten
200 g festkochende Kartoffeln, geschält und gewürfelt
4 mittelgrosse Zwiebeln
1 L Gemüsefond
1 dl Rahm (alternativ vegane Hafer- oder Reiscreme)
2 EL Butter oder Magarine zum Dämpfen
Salz, Pfeffer, Muskat, Chili
1 Bund Schnittlauch, fein geschnitten

Und so wirds gemacht:

Die geschälten und gewürfelten Zwiebeln zusammen mit den Kartoffelwürfeln in einem grossen Topf in Butter für etwa 10 Minuten andünsten. Erst kurz ohne Deckel bis die Zwiebel glasig sind, dann Deckel auf den Topf legen. Anschliessend den Fond und die gewürfelte Herbstrübe in den Topf geben und mit Salz, Pfeffer, einer Prise Muskat und Chiliflocken würzen.

Nun das Ganze etwa 30 Minuten köcheln, bis das Gemüse weich ist. Dann den Rahm dazu giessen und entweder mit einem Kartoffelstampfer Kartoffel und Herbstrübe ordentlich zerdrücken oder mit dem Pürierstab feinmixen. Abschmecken, die Hälfte des Schnittlauchs einrühren und mit dem restlichen Schnittlauch garniert servieren.

Tipp: Alternativ kannst du die Herbstrübe zur Hälfte durch fein geschnittene Randen netzen, so erhältst du am Ende eine Cremesuppe in einer schönen rötlichen Farbe. Die Hälfte durch Kürbis ersetzt, bekommt die Herbstsuppe eine gelbe Färbung.

Quelle: nachhaltigleben.ch

LID/gg