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Pfäffikon ZH
30.10.2024
30.10.2024 12:43 Uhr

Pfäffikon rechnet mit Minus von 2 Mio.

Mit dem Budget 2025 werden zwei von den drei langfristigen finanzpolitischen Zielen des Gemeinderates für die Amtsdauer 2022 – 2026 verfehlt.
Mit dem Budget 2025 werden zwei von den drei langfristigen finanzpolitischen Zielen des Gemeinderates für die Amtsdauer 2022 – 2026 verfehlt. Bild: Gemeinde Pfäffikon
Das Budget 2025 der Gemeinde Pfäffikon sieht einen Aufwandüberschuss von rund 2 Mio. Franken vor. Der Steuerfuss soll bei 110 % bleiben.

Der Gemeinderat hat das Budget 2025 verabschiedet. Er beantragt der Gemeindeversammlung, den Leistungsaufträgen und Globalbudgets zuzustimmen und den Steuerfuss unverändert auf 110 % festzusetzen. Die Erfolgsrechnung sieht ein Minus von 1’996’201 Franken vor. Die Investitionen des Verwaltungsvermögens belaufen sich auf 18.4 Mio. Franken.

Hochrechnung 2024

Das Budget 2024 wurde mit einem Ertragsüberschuss von 160’919 Fr. genehmigt. Gemäss Hochrechnung per Ende Juni wird nun mit einem Ertragsüberschuss von 1.01 Mio. Fr. gerechnet. In der Hochrechnung 2024 ist die Rückforderung des unbestrittenen Teils der Versorgertaxen der Jahre 2006 – 2013 von 3.5 Mio. Fr. berücksichtigt.

Bei den Grundstückgewinnsteuern wird mit Mindereinnahmen von 1.0 Mio. Fr. und bei den ordentlichen Steuern mit Mindereinnahmen von 0.9 Mio. Fr. gerechnet. Im Budget 2024 waren realisierte Gewinne auf zwei Liegenschaftenverkäufe eingestellt worden, welche sich jedoch ins Jahr 2025 verschieben werden.

Budget 2025 der Erfolgsrechnung

Bei einem Aufwand von 94.3 Mio. Fr. und einem Ertrag von 92.3 Mio. Fr. weist das Budget 2025 einen Aufwandüberschuss von 1’996‘201 Fr. aus, dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 110 % (Vorjahr 110 %).

Die Steuereinnahmen sind um 0.4 Mio. Fr. höher budgetiert als im Vorjahr. Die Grundstückgewinnsteuern sind jedoch um 1.0 Mio. Fr. tiefer budgetiert.

Bei den Liegenschaften waren im Budget 2024 zwei Liegenschaftenverkäufe eingestellt, was zu einem realisierten Gewinn von rund 0.85 Mio. Fr. geführt hätte. Aufgrund neuer Gegebenheiten und Verschiebung der Verkaufsabwicklungen wird im Budget 2025 nur noch mit einem Liegenschaftsverkauf mit einem realisierten Gewinn von rund 0.72 Mio. Fr. gerechnet.

Die Schule rechnet mit steigenden Kosten, bedingt durch den Teuerungsausgleich, eine zusätzliche DaZ-Anfangsklasse und eine neue ganzjährige ICT-Stelle. In den Tagesstrukturen besuchen mehr Kinder die Betreuung, was zu höheren Beschäftigungsgraden führt. Zudem sind erhöhte Beiträge an den Zweckverband für den Schulpsychologischen Dienst und an den Verein Musikschule Zürcher Oberland geplant. Aufgrund des Mangels an Sonderschulplätzen im Bezirk Pfäffikon müssen Sonderschülerinnen und -schüler auf andere Privatschulen verteilt werden, was zu höheren Transportkosten führt, insbesondere bei einer generellen Zunahme der Sonderschülerinnen und -schüler.

Bei der Pflegefinanzierung muss von nochmals höheren Kosten für die stationäre und die ambulante Pflege ausgegangen werden. Bei der Betreuung Asylsuchender ist aufgrund der Erhöhung der Asylquote ebenfalls mit Mehrkosten zu rechnen. Der Gesamtaufwand sowie der Gesamtertrag steigen gegenüber dem Vorjahresbudget um 4.2 resp. 1.9 %. Der Personalaufwand erhöht sich um 6.8 % infolge Stellenanpassungen. Der Sachaufwand steigt um 5.3 %. Dies ist vor allem auf die höheren Betriebs- und Unterhaltskosten zurückzuführen.

Budget 2025 der Investitionsrechnung

Das Investitionsvolumen im Verwaltungsvermögen beträgt 18.4 Mio. Franken. (Vorjahr 16.5 Mio. Franken). Nebst den Ausgaben für den Bau des zusätzlichen Oberstufen-Schulhauses im Pfaffberg sind auch der zusätzliche Kunstrasenplatz im Barzloo, der Neubau der Asylunterkunft an der Hochstrasse 63, die Anpassung der Bushaltekanten gemäss Behindertengleichstellungsgesetz sowie diverse Strassensanierungen geplant.

Die geplanten Investitionen können nur zu 16 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert werden. Damit die anstehenden Investitionen getätigt werden können, ist im Jahr 2025 mit einer hohen Darlehensaufnahme zu rechnen.

Entwicklung Steuerfuss in den letzten Jahren

Im Jahr 2018 lag der Steuerfuss bei 110 Prozent. Mit dem Budget 2021 stimmte der Souverän einer Steuerfuss-Erhöhung um 3 % wegen den befürchteten Ertragsrückgängen aufgrund Corona zu. Mit dem Budget 2023 konnte der Steuerfuss wieder auf 110 % gesenkt werden. Für das Jahr 2025 soll der Steuerfuss wiederum auf 110 % belassen werden.

Zusammenfassung und Ausblick

Wie die Gemeinde schreibt, werden im Budget 2025 zwei der drei langfristigen finanzpolitischen Ziele des Gemeinderates für die Amtsdauer 2022–2026 nicht erreicht. Der mittelfristige Haushaltausgleich über einen Zeitraum von acht Jahren weist einen Saldo von 0,0 Mio. Franken auf, während der Steuerfuss mit 110 % deutlich über dem kantonalen Mittel von 99 % im Jahr 2023 liegt. Zudem liegt das Nettovermögen pro Einwohnerin und Einwohner bei -410 Franken, was ausserhalb des angestrebten Rahmens von 0 bis 2'000 Franken liegt.

Die Kostensteigerungen in verschiedenen Bereichen konnten nur teilweise durch Mehreinnahmen bei den Steuern und dem Ressourcenausgleich ausgeglichen werden, da diese stark konjunkturell bedingt und damit volatil sind. Besorgnis erregen ausserdem die weiterhin hohen Investitionen in den kommenden Jahren, die mit zusätzlichem Fremdkapital finanziert werden müssen.

Pfäffikon24/gg