Den Zugang zur neuen Filiale der Kantonsschule Wiedikon (KWI) an der Hohlstrasse zu finden, ist nicht ganz einfach. Bauzäune und Absperrbänder machen unmissverständlich klar: Hier ist noch einiges in Arbeit. Und hat man dann doch endlich einen Eingang entdeckt und schreitet auf der Suche nach dem Sekretariat durch die Gänge mit den unverputzten Wänden des Holzmodulbaus, bestätigt sich der Eindruck des Unfertigen. Dies sei durchaus gewollt, erklärt wenig später die Schulleiterin Nicole Brockhaus-Soldenhoff. Denn die im Sommer 2024 eröffnete Schule ist ein Provisorium – baulich wie organisatorisch.
«Wir wachsen aus der Kantonsschule Wiedikon heraus und werden zur eigenständigen Kantonsschule Aussersihl.» Und diese Selbstständigkeit soll bereits in wenigen Jahren vollzogen sein. Das definitive Schulhaus wird gleich nebenan entstehen, zwischen dem jetzigen Hauptgebäude und dem Naturwissenschaftstrakt. Die Holzmodulbauten, die eine Lebensdauer von 30 Jahren haben, können danach je nach Bedarf an anderen Standorten eingesetzt werden.
Erste Kanti im Zürcher Stadtkreis 4
Aber jetzt mal langsam: Noch ist das hier die Kantonsschule Wiedikon, Standort Hohlstrasse, wie die offizielle Bezeichnung der ersten Kanti im Zürcher Stadtkreis 4 lautet. Nicole Brockhaus ist Prorektorin der KWI und als solche Standortleiterin der neuen Filiale Hohlstrasse. Die letzten zweieinhalb Jahre hat sie bereits das Projekt für den Standort Hohlstrasse geleitet. Ihr gefalle die Baustellensituation, sagt sie. «Wir wollen eine Schule sein, die Mut hat, etwas auszuprobieren.»
Und tatsächlich fühlt man sich hier im ersten Moment fast wie in einem grossen Laborgebäude. Eines, in dem die Toiletten versuchsmässig mit «xx», «xy», «alle» oder «ü 21» angeschrieben sind.