In einem Protest auf dem Bundesplatz in Bern hat die Schweizer Landwirtschaft ihre Ablehnung gegenüber den Sparplänen des Bundesrats zum Ausdruck gebracht. Die geplanten Kürzungen im Budget 2025, dem landwirtschaftlichen Zahlungsrahmen 2026 bis 2029 sowie der generellen Sanierung des Bundeshaushalts würden eine Branche treffen, die ohnehin unter wirtschaftlichem Druck stehe, so die Rednerinnen und Redner der Aktion. Vertreterinnen und Vertreter der Junglandwirtekommission, des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands sowie des Schweizer Bauernverbands betonten die tiefgreifenden negativen Folgen dieser Massnahmen für die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft.
Sparpläne und ihre Folgen für die Landwirtschaft
Die geplanten Einsparungen im Landwirtschaftsbudget betreffen insbesondere die Direktzahlungen, die eine zentrale Säule der Einkommenssicherung für die Bauernfamilien darstellen. Wie Anne Challandes, Präsidentin des Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, betonte, sind diese Gelder entscheidend, um den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. «Der durchschnittliche Verdienst der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter liegt bei gerade einmal 17 Franken pro Stunde», führte Anne Challandes aus und hob hervor, dass die angekündigten Kürzungen direkt die ohnehin geringe Entlohnung der Landwirtinnen und Landwirte treffen würden. «Eine solche Sparmassnahme verstösst gegen den Verfassungsauftrag und das Landwirtschaftsgesetz», warnte sie.
Seit 2000 seien die Bundesausgaben um fast 40 Milliarden Franken gestiegen – die Ausgaben für Landwirtschaft und Ernährung hingegen seien seit 2000 stabil bei rund 3,6 Milliarden Franken pro Jahr, betonte Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands. «Wenn alle Ausgabenbereiche so sorgsam mit den Mitteln umgegangen wären, dann hätten wir auf Bundesebene einen riesigen Überschuss in der Höhe von 40 Milliarden Franken und Sparprogramme wären kein Thema», erklärte Martin Rufer, «es ist daher nicht korrekt, dass der Bundesrat ausgerechnet bei der Landwirtschaft sparen will.»