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Erweiterter Wärmeverbund für Illnau

Blicken einer künftigen Zusammenarbeit entgegen: Dr. Konrad Noetzli, Verwaltungsratspräsident der ZürichHolz AG / Wärmeverbund Illnau AG (links) und Marco Nuzzi, Stadtpräsident
Blicken einer künftigen Zusammenarbeit entgegen: Dr. Konrad Noetzli, Verwaltungsratspräsident der ZürichHolz AG / Wärmeverbund Illnau AG (links) und Marco Nuzzi, Stadtpräsident Bild: Stadt Illnau-Effretikon
In Teilen von Illnau entsteht ein erweiterter Wärmeverbund, der überwiegend mit lokalem Holz betrieben wird. Die Stadt Illnau-Effretikon hat dazu einen Konzessionsvertrag mit der ZürichHolz AG abgeschlossen und unterstützt so den Umstieg auf erneuerbare Energien und CO2-neutrale Wärmelieferungen.

Die kommunale Energieplanung stellt eine wichtige Grundlage dar, um die klima- und energiepolitischen Ziele der Stadt Illnau-Effretikon im Gebäudebereich zu erreichen. Der «Kommunale Energieplan 2020» wurde Ende 2020 bzw. zu Beginn 2021 durch den Stadtrat bzw. die kantonale Baudirektion genehmigt.

Im Zuge dessen schätzt die Stadt Illnau-Effretikon den künftigen Energiebedarf ab, legt die Nutzung der erneuerbaren Energien und von Abwärme fest und bezeichnet die hierfür notwendigen Massnahmen.

Konzessionsvertrag mit Energie 360° 


Die Planung zeigt auf, dass sich auf Stadtgebiet unter anderem grössere Gebiete für eine Versorgung mit Holzwärmeverbunden eignen. Bei der Entwicklung des kommunalen Energieplans wurden die örtlichen Energiedienstleister EKZ, Energie 360° und ZürichHolz in den Erarbeitungsprozess miteinbezogen. Zur Planung, Realisierung und zum Betrieb eines Energieverbundes im Grossraum Effretikon hat die Stadt bereits in diesem Frühjahr einen Konzessionsvertrag mit dem Unternehmen Energie 360° abgeschlossen. Nun sollen auch im Stadtteile Illnau entsprechend Gebiete erschlossen werden.

CO2-Neutrale Wärmelieferungen auch in Illnau

Das Verbundgebiet «Am Dorfbach» im Zentrum von Illnau befand sich im Jahr 2020 bereits in Planung. Für den vorgesehenen Holzwärmeverbund mit einer Pyrolyseanlage und Abwärmenutzung hatte die Betreiberin ZürichHolz AG den Investitionsentscheid bereits gefällt.

Erste Wärmelieferungen erfolgten bereits Jahr 2023/24. Der Zusammenschluss des Leitungsnetzes der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich EKZ und des im Contracting betriebenen Wärmeverbundes «Station Illnau» wurde 2023 vollzogen.

Wärme für Verbundgebiete «Am Dorfbach» und «Station Illnau»

Bereits mit dem Bau des neuen Hauptsitzes der ZürichHolz AG an der Kempttalstrasse in Illnau wurde die Erstellung einer, die Pyrolyseanlage ergänzende, Holzheizzentrale eingeplant. Diese soll nun ausgebaut und die Kapazität stark erweitert werden. Damit kann im Endausbau Wärme für die zwei Verbundgebiete «Am Dorfbach» und «Station Illnau» bereitgestellt werden.

Die erweiterte Wärmelieferung soll ab 2026 erfolgen. Die ZürichHolz AG hat hierzu im Juli 2024 eine eigene Gesellschaft gegründet. Es handelt sich dabei um die Wärmeverbund Illnau AG. Durch den Zusammenschluss wird bis 2026 die Spitzenlastdeckung des Verbundes «Station Illnau» durch Heizöl voraussichtlich stillgelegt

Gemeinsames Ziel

Wie die Stadt schreibt, verfügt die ZürichHolz AG bereits über bestehende Wärmekunden und verfolgt ein rasches Ausbauziel. Die Stadt erhalte mit dem Wärmeverbund die Chance, die Wärmeversorgung für weite Gebiete von Illnau mitzugestalten. Das Ziel, fossile Energieträger hin zu erneuerbarer Energie zu transformieren, werde damit umgesetzt.
Die Stadt Illnau-Effretikon und die ZürichHolz AG haben dazu einen Konzessionsvertrag abgeschlossen.

Perimeter

Im kommunalen Energieplan 2020 wurde bereits angedacht, die damals definierten Erweiterungsgebiete VE10 zum Verbundgebiet «Am Dorfbach» hinzuzuschlagen. Dies soll nun umgesetzt werden. Einerseits besteht in der Energiezentrale genügend Kapazität und anderseits wird die Wirtschaftlichkeit des grösseren Verbundes erhöht.

Der Perimeter für den Energieverbund «Am Dorfbach» in Illnau soll darum um die zwei Erweiterungsgebiete VE10, östlich der Kempttalstrasse, erweitert werden. Diese Änderung ist in der kommunalen Energieplanung bei der nächsten Revision nachzuführen.

Energieholz

Durch den Einsatz des Energieträgers «Holz» wird angestrebt, dieses möglichst regional zu beschaffen. Lieferanten aus der Nähe werden nach Möglichkeit priorisiert, um Transportwege und -kosten zu minimieren. Holzlieferungen aus den Wäldern auf dem Gebiet der Stadt Illnau-Effretikon werden prioritär berücksichtigt, sofern solche verfügbar sind und zu einem kompetitiven Preis angeboten werden, informiert die Stadt weiter.

Potenzielle Anschlusskunden

Rund 70 Eigentümerinnen und Eigentümer deren Liegenschaften sich im Perimeter des erweiterten Wärmeverbundes befinden, werden diese Tage über die bevorstehende Möglichkeit zu einem Anschluss persönlich mittels eines Schreibens orientiert. Fernwärme biete die Vorteile, dass der Wärmeverbund ganzjährig 100 % erneuerbare Wärme für Raumheizung und Warmwasser liefere und die Kosten kalkulierbar seien.

«Der Stadtrat ist erfreut, im Zuge der Dekarbonisierung auch in Illnau die nachhaltige Energieversorgung auszubauen», sagt Marco Nuzzi, Stadtpräsident von Illnau-Effretikon. Stadträtin Rosmarie Quadranti, Ressort Hochbau, ergänzt: «Der Wärmeverbund in Illnau deckt gleich mehrere Ziele und Bestrebungen des Stadtrates ab, um CO2-neutrale Energielieferungen zu ermöglichen».

Pfäffikon24/gg