Die Schweizer Eierbranche steht an einem Wendepunkt: Der Ausstieg aus dem Kükentöten, ein ethisch stark umstrittenes Thema, das die Branche seit Jahren beschäftigt, ist nun greifbar nahe. Dank intensiver Bemühungen, innovativer Technologie und einer breiten Zusammenarbeit innerhalb der Branche ist die Schweiz laut Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten GalloSuisse auf dem besten Weg, als erstes Land weltweit eine umfassende, branchenweite Lösung zur Beendigung des Kükentötens zu realisieren.
Ein langer Weg voller Herausforderungen
Der Weg zu dieser Lösung war lang und von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Bereits 2020 wurde der Beschluss gefasst, das Kükentöten in der Schweiz zu beenden. Doch die Umsetzung dieser Entscheidung erwies sich als deutlich schwieriger als ursprünglich angenommen. Besonders die Einführung der sogenannten In-Ovo-Technologie, die es ermöglicht, das Geschlecht eines Kükens bereits im Ei zu bestimmen, stellte die Branche vor immense Herausforderungen.
So herrschte lange Unsicherheit, ob die In-Ovo-Maschinen schon die Leistungsfähigkeit mitbringen, um insbesondere in den Spitzenzeiten bei den Brütereien die Qualität und Menge den Erwartungen und den Versprechen entsprechend zu liefern.
Die Komplexität der Aufgabe und die Notwendigkeit, eine Lösung zu finden, die von der gesamten Wertschöpfungskette – von der Produktion bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten – getragen wird, machten den Prozess noch anspruchsvoller. Ausserdem agiert die Branche in einem schwierigen Spannungsfeld zwischen Ökologie, Ökonomie und Ethik.