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Natur & Umwelt
28.08.2024

Ein Meilenstein für die Imkerei

Ziel der Ausbildung ist, sich umfassendes Wissen für eine fachgerechte Honigbienenhaltung anzueignen.
Ziel der Ausbildung ist, sich umfassendes Wissen für eine fachgerechte Honigbienenhaltung anzueignen. Bild: bienen.ch
Der Umgang mit Bienen findet in einem komplexen und sich stets wandelnden Umfeld statt. Seit zehn Jahren bietet die Weiterbildung zum Imker mit eidgenössischem Fachausweis das Rüstzeug, um sich zeitgemäss für Honig- wie auch Wildbienen einzusetzen. Am Samstag, 17. August 2024, erhielten 26 Absolventen des staatlich anerkannten Lehrgangs ihr Diplom.

Seit einer Dekade ist es nun möglich, als Imkerin oder Imker einen eidgenössisch anerkannten Abschluss zu erlangen. «Dies war ein Meilenstein für die Imkerei, eine wichtige Anerkennung für die Arbeit der Imkerinnen und Imker», sagt Hanspeter Gerber, der Geschäftsleiter dieses Lehrgangs ist und schon beim Aufbau dabei war. «Ziel der Ausbildung ist, sich umfassendes Wissen für eine fachgerechte Honigbienenhaltung anzueignen», so Gerber weiter.

Es wird eine umfassende Sichtweise vermittelt, die das Umfeld der Bienen und somit auch die Anliegen der Wildbienen einschliesst. Zudem werden die Teilnehmenden angehalten, ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen und sich weiterzuentwickeln. Insgesamt wurden bis heute 217 Diplome vergeben. Dieses Jahr waren es 26.

Neue Ansätze und Offenheit begeistern Teilnehmende

Die Teilnehmenden lobten die Vielfalt der Ausbildung. So betonte Hanspeter Diem, Absolvent aus Herisau (AR): «Die Breite der Ausbildung übertraf meine Erwartungen. Wir bekamen fundiertes und breit gefächertes Fachwissen vermittelt. Verbunden mit der Offenheit, auch neue und innovative Ansätze diskutieren zu können, waren dies die optimalen Voraussetzungen, dass ich mich als Imker merklich weiterentwickeln konnte.»

Die Fähigkeit zur Weiterentwicklung ist wichtig, um im komplexen Umfeld der Bienen sinnvoll agieren zu können und somit ein wichtiges Ziel der Ausbildung. Die Absolventin Maryvonne Bovier aus Hérémence (VS) hob den wertvollen Austausch unter den Teilnehmenden während den 27 Ausbildungstagen über vier Jahre hinweg hervor.

Botschafterinnen und Botschafter für die Bienen

Für Mathias Götti Limacher und Vittoria Quarta, Schulleiter der deutsch- bzw. französischsprachigen Schweiz, ist wichtig, dass sich die Diplomandinnen und Diplomanden auch als Botschafterinnen und Botschafter für die Bienen wahrnehmen und so in Zukunft in den Imkervereinen und der Öffentlichkeit viel Gutes bewirken.

Die kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen rund um die Bienen ist auch nach dem Abschluss essenziell: Seit drei Jahren gibt es nun eine Alumni-Organisation für Imkerinnen und Imker mit eidgenössischem Fachausweis. Ziele dieses Netzwerkes sind unter anderem die Förderung des fachlichen Austausches und die Organisation von Weiterbildungen.

Reges Interesse 

Der im Jahr 2014 neu lancierte Weiterbildungslehrgang stösst auf reges Interesse bei der Imkerschaft: Seit 2015 startet pro Jahr eine deutsche Doppelklasse mit total 48 Teilnehmenden. Seit 2016 wird die Weiterbildung auch in der Romandie angeboten. Bis jetzt schlossen 217 Imkerinnen und Imker die Ausbildung mit dem eidgenössischen Fachausweis ab.

Voraussetzung für den Besuch der Weiterbildung ist eine Berufslehre oder eine vergleichbare Ausbildung, der Abschluss eines zweijährigen Imker-Grundkurses, der jeweils von lokalen Imkervereinen durchgeführt wird, sowie mindesten drei Jahre praktische Erfahrung in der Haltung von eigenen Bienenvölkern.

Der Lehrgang umfasst 27 Tage, verteilt auf vier Jahre und gliedert sich in 5 Module:

• Modul 1: Leben der Bienen und ihr Umfeld
• Modul 2: Bienenhaltung
• Modul 3: Bienenprodukte
• Modul 4: Volkserneuerung
• Modul 5: Bienengesundheit

Das Qualifikationsverfahren verlangt nach jedem Modul einen schriftlichen Leistungsnachweis und eine 
abschliessende Diplomarbeit.

www.imkerbildung.ch

Zürioberland24/gg