«Wir finden, wir müssen für den Kanton Zürich nicht noch mehr Lasten tragen», sagte eine Teilnehmerin stellvertretend für viele andere der rund 200 Anwesenden in Henggart. Es gebe bereits den Ausbau der Autobahn, eine geplante Deponie und die Nordanflüge. «Wir haben unseren Beitrag bereits geleistet.»
Viele der Anwesenden forderten ebenfalls, dass der Kanton bei der Auswahl der möglichen Standorte noch einmal über die Bücher gehe. «Für wenig Stromertrag würde unsere schöne Landschaft zerstört», sagte ein anderer Teilnehmer.
Andere Ängste, die an diesem Anlass zur Sprache kamen, waren die tödlichen Auswirkungen auf Vögel, die möglichen Folgen für das Grundwasser wegen des Betonsockels und die sinkenden Hauspreise, weil die Aussicht durch Windräder gestört würde.
«Nicht schon wieder wir»
Neukom räumte ein, dass die Fragen und die Kritik an diesem Vormittag fordernd seien. Und er zeigte ein Stück weit Verständnis für die «Nicht schon wieder wir»-Haltung im Zürcher Weinland. Er selber findet die Häufung der geplanten Projekte auch schwierig. «Politisch wäre es einfacher, wenn die Anlagen besser auf Kantonsgebiet verteilt wären.» Jetzt sehe es tatsächlich so aus, als ob die Goldküste geschont werde. Dies sei aber nicht anders möglich.
An der Goldküste und im Oberland seien Windräder leider kaum möglich. Hauptgrund dafür ist, dass Windräder die Radaranlagen des Flughafens in Kloten und des Flugplatzes in Dübendorf stören würden. An der Goldküste gebe es zudem Probleme wegen der Flugrouten.
Neukom appellierte an die Teilnehmenden, von der «Wir sind die Ärmsten»-Haltung wegzukommen. «Ja, Sie werden die Windräder hören», sagte der Winterthurer. «Aber wenn Sie die hören, sind Sie privilegiert. Denn ich habe Strassenlärm.» Wer besonders benachteiligt sei, sei immer schwierig zu beantworten.