Ein Jahr folgt dem anderen und keines ist gleich. «Letztes Jahr war es ein Vergnügen», sagt Pierre Dorsaz. Umgekehrt zögert der Obstbauer aus Riddes, der auf mehreren Hektar in der Rhoneebene im Kanton Wallis Aprikosen, Pflaumen, Äpfel und Birnen anbaut, für dieses Jahr nicht, von einer Katastrophe zu sprechen. «Wir sind ständig auf der Hut, denn die starken Regenfälle begünstigen das Auftreten von Pilzen wie Schorf und Mehltau, aber auch von Schädlingen», erklärt er.
Diese Umstände erfordern eine verstärkte Überwachung und schnelle Eingriffe, um die Kulturen zu schützen. «Ohne angemessene Behandlungen können diese Bedrohungen zu einer erheblichen Verringerung der Qualität und Quantität der Früchte führen, wodurch einige Ernten unverkäuflich werden.»
Vorsorge- und Bewältigungsstrategien
Um Probleme im Zusammenhang mit Niederschlägen zu antizipieren, hat Pierre Dorsaz daher den Wetterbericht immer im Blick. «Je nachdem, wie viel Wasser vorhergesagt wird, behandeln wir vorbeugend», erklärt er. «Nach einem Gewitter ist es manchmal notwendig, die Behandlungen zu wiederholen, da der Regen die ausgebrachten Produkte abwaschen kann», so Pierre Dorsaz. Die Behandlungen sind jedoch teuer und die Obstbauern versuchen, Verschwendung zu vermeiden. «Jede Behandlung wird überlegt und gezielt durchgeführt», erklärt der Obstbauer, «wir beobachten unsere Obstgärten genau und passen unsere Massnahmen an die jeweiligen Bedingungen an.»
Findet sich der wetterbedingte höhere Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aber in den Früchten wieder, die zum Verkauf angeboten werden? Pierre Dorsaz sagt ganz klar: «Nein». Die heute verwendeten Produkte sind hauptsächlich Kontaktmittel, die sich schnell abbauen. Um die Sicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten zu gewährleisten, stellen die Obstbäuerinnen und Obstbauern ausserdem alle Behandlungen drei Wochen vor der Ernte ein, damit allfällige Rückstände Zeit haben, sich abzubauen.