Eine Analyse von über 1’066’000 Offertanfragen auf der Online-Vergleichsplattform comparis.ch über die letzten 5 Jahre zeigt dabei: Im letzten Jahr hat die Nachfrage nach Flex-Spitalzusatzversicherungen zwar stark zugenommen. Übers Ganze betrachtet, ist die Nachfrage nach stationären Spitalzusatzversicherungen aber sinkend. Noch immer am meisten nachgefragt wird dagegen der Zusatz «Spital Allgemein ganze Schweiz».
Grösste Nachfrage bei «Spital Allgemein ganze Schweiz»
Am meisten nachgefragt wurde in den letzten 12 Monaten «Spital Allgemein ganze Schweiz» mit einem Anteil von 12 Prozent aller Offertanfragen im Zusatzversicherungsbereich. An zweiter Stelle folgt «Notfälle im Ausland» mit einem Anteil von 11,6 Prozent an den Zusatzversicherungsofferten, an dritter «Gesundheitsförderung/Prävention» mit 11,1 Prozent.
«Mit einer Zusatzversicherung ‹Spital Allgemein ganze Schweiz› hat man die freie Spitalwahl in der ganzen Schweiz, ohne dass man den Kantonsarzt fragen muss, ob man sich ohne medizinische Notwendigkeit und ohne zusätzliche Kostenbeteiligung in einem Spital ausserhalb des Wohnkantons behandeln lassen darf», erklärt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.
Kostenfalle Rettung und Krankentransport bleibt weiter bestehen
Nach wie vor klafft eine Deckungslücke beim Thema Rettung und Krankentransport. Hier zahlt die Grundversicherung nur die Hälfte der Rettungskosten in der Schweiz bis zum Maximalbetrag von 5’000 Franken pro Kalenderjahr. Wichtig zu wissen: Auch wer durch den Arbeitgeber unfallversichert ist, aber etwa beim Wandern einen Herzinfarkt erleidet, bleibt auf den Kosten sitzen. Denn das ist kein Unfall. Und ein Helikoptertransport allein kostet dabei im Durchschnitt rund 3’500 Franken.
Die Grundversicherung bezahlt davon nur 1’750 Franken. Für Krankentransporte gilt ebenfalls die Hälfte bis zu einem Maximalbetrag von 500 Franken. Das heisst: Wer nur die Grundversicherung hat, muss im Notfall tief in die Tasche greifen. Trotz dieser Tatsache: Nur 8,1 Prozent der Offertanfragen in den letzten 12 Monaten gingen auf das Konto von Such-, Rettungsaktionen und Transporten. Immerhin ist die Nachfrage in den letzten Jahren doch gestiegen (2019/2020: 6,82 Prozent aller Offertanfragen).
«Offenbar dringt nach allen Medienberichten die Deckungslücke langsam in die Köpfe der Leute», so Schneuwly.