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Natur & Umwelt
19.06.2024

Naturschutzverordnung: Unmut bei den Zürcher Bauern

Das untere Tösstal in Zürich wird durch eine neue Schutzverordnung geschützt.
Das untere Tösstal in Zürich wird durch eine neue Schutzverordnung geschützt. Bild: Kanton Zürich
Der Kanton Zürich hat die Schutzverordnung «Unteres Tösstal» festgesetzt, welche die Bedürfnisse der heutigen Zeit mit ihren vielfältigen Ansprüchen an die Landschaft und die Natur Rechnung trägt. Der Zürcher Bauernverband sieht darin jedoch eine verpasste Chance für einen zukunftsorientierten Naturschutz.

Nach langer Bearbeitungszeit hat der Kanton Zürich die Schutzverordnung Unteres Tösstal in Kraft gesetzt. Der ZBV nimmt enttäuscht zur Kenntnis, dass der Kanton die eigenverantwortlichen Leistungen der Bauernfamilien der letzten Jahrzehnte weder schätzt noch honoriert, schreibt der Verband in seiner Mitteilung.

Betrieben wird Verantwortung für ihre Flächen entzogen

In der Einleitung zur Verordnung sei der Kanton Zürich zwar bereit zu erwähnen, dass die Landschaft und die Naturwerte auf die schonende und vorausschauende Bewirtschaftung vieler Landwirte zurückzuführen sei. Anstatt diesen Umstand zu berücksichtigen und zu belohnen, wird diesen Betrieben nun die Verantwortung für ihre Flächen entzogen und die Bewirtschaftung wird von den Amtsstuben von Zürich aus dirigiert.

Die Bewirtschafter werden zu Befehlsempfängern auf ihrem eigenen Grund und Boden, so der ZBV weiter. Die Motivation, Flächen mit hoher Artenvielfalt weiterhin zu pflegen werde damit zerstört.

Kleiner Lichtblick

Ein kleiner Lichtblick bleibe, da auf einzelnen Flächen die Fachstelle Naturschutz Hand zu konstruktiven Lösungen geboten habe. Anstatt der Normalfall sei das aber leider nur die Ausnahme. Die Baudirektion verharre auf einer konservierenden Schutzstrategie, die die Entwicklung des Umfeldes nicht berücksichtigt.

Weitere Betriebe im Kanton Zürich, die von einer SVO betroffen sein werden, werden sich hüten, artenreiche Wiesen zu fördern und damit die Selbstverantwortung für ihre eigenen Flächen aufs Spiel zu setzen, schreibt der Bauernverband weiter. Die Biodiversität werde damit zur Verliererin dieser Art von SVO. 

Zürioberland24/gg