Die Aufsicht über die Gemeindefinanzen wurde 2019 neu organisiert. Seither kontrolliert neben den Bezirksräten auch das Gemeindeamt die Jahresrechnungen der Gemeinden. Nun ist der erste Prüfzyklus der Jahresrechnungen 2019 bis 2022 abgeschlossen. Damit liegen die Resultate über alle Gemeinden im Kanton vor. Im Aufsichtsbericht 2023 gibt das Gemeindeamt einerseits Auskunft darüber, ob die Gemeinden die neue Rechnungslegung nach HRM2 korrekt anwenden. Andererseits zeigt er, wie es den Gemeinden im Kanton finanziell geht.
Gemeinden schreiben Gewinne, Eigenkapital steigt
Die Finanzlage der Zürcher Gemeinden hat sich in den Jahren 2019 bis 2022 gesamthaft betrachtet stetig verbessert. Mit Ausnahme des ersten Coronajahrs zeigt der Trend bei den Jahresergebnissen steil nach oben. 2022 konnten die Gemeinden ein Plus von insgesamt 902 Mio. Franken verbuchen. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2019. Dazu haben vor allem auch die Städte beigetragen. Dadurch ist auch das Eigenkapital stetig gestiegen. Gleichzeitig ist die Verschuldung leicht zurückgegangen. Der Aufwärtstrend ist zudem nicht nur auf ein paar wenige, sehr reiche Gemeinden zurückzuführen. 2022 verzeichneten 86 Prozent der politischen Gemeinden ein Plus.
Die Gemeinden erwarten in den kommenden Jahren eine deutliche Verschlechterung der Lage. Ihre Budgets und die Finanz- und Aufgabenpläne für die Rechnungsjahre 2023-2026 rechnen mit negative Jahresergebnissen, einem Rückgang des Eigenkapitals und einer höheren Verschuldung. Diese Einschätzungen sind jedoch nur Planungswerte.