Die angespannte Energieversorgungslage im Winter vor einem Jahr hat viele Gemeinden und Städte im Kanton Zürich veranlasst, sich verstärkt mit dem Thema Energie auseinanderzusetzen. Sie erarbeiteten Konzepte, entwickelten Ideen, ergriffen Massnahmen.
Auch in Bonstetten im Bezirk Affoltern, knapp 10 Kilometer vor dem Stadtrand von Zürich, waren damals Stromsparmassnahmen in Kraft und Notfallpläne lagen griffbereit in der Schublade. Doch in der Gemeinde, die inmitten einer weitgehend intakten Natur liegt und rund 5700 Einwohnerinnen und Einwohner in 2600 Haushalten zählt, war man da schon einen Schritt weiter in Richtung nachhaltige Energiezukunft. «Der Zug ist angerollt und nun wollen wir lieber im TGV als im Schlafwagen unterwegs sein», sagt Roger Schuhmacher, Gemeinderat und Vorsteher der Ressorts Liegenschaften, Energie und Umwelt.
Weitsichtiger Gemeinderat, engagierte Energiekommission
Bereits der vorhergehende Gemeinderat hatte ein Leitbild aufgegleist, in dem ein optimierter Umgang mit den Ressourcen zentral ist. Die Schwerpunkte der laufenden Legislaturperiode umfassen neben der raumplanerischen Entwicklung Bonstettens und Themen wie Wohnen im Alter oder die Erhaltung einer aktiven Dorfgemeinschaft auch Klima und Energie.
2022 verabschiedete der Gemeinderat ein Energieleitbild. Es basiert auf internationalen Vereinbarungen zur Bekämpfung des Klimawandels, insbesondere dem Abkommen von Paris aus dem Jahr 2015. Dieses hat die Schweiz ratifiziert und sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren sowie die Erderwärmung zu beschränken. «An diesen Vorgaben orientieren wir uns, haben aber eine eigene Energiepolitik für das Einflussgebiet der Gemeinde entwickelt», so Roger Schuhmacher.
Der CO2-Ausstoss soll dort reduziert werden, wo das grösste Potential vorhanden ist, die Gemeinde Handlungsspielraum hat und kosteneffiziente Möglichkeiten vorhanden sind. «So ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir Erfolg haben, am grössten», erklärt Schuhmacher.