Welches sind die nächsten Schritte der Gemeinde Grüningen bzw. Gossau in dieser Sache?
Das Richtplanverfahren ist abgeschlossen. Hier bestehen keine Rechtsmittel mehr. Jetzt geht es darum, im Rahmen des Gestaltungsplanverfahrens die Rechtsmittelfristen zu beachten und zu prüfen, wo und in welcher Art und Weise gegen diesen Gestaltungsplan interveniert werden kann.
Die Deponie Wissenbüel in Ottikon ZH kam bisher bei den Deponieplänen nicht zur Sprache, könnte aber womöglich reaktiviert und zumindest vorübergehend genutzt werden, bis eine Lösung auf kantonaler Ebene da ist. Sieht die Gemeinde Gossau diese Deponie als Option?
Jörg Kündig: Wir hätten begrüsst, wenn alternative Ideen mit uns abgesprochen worden wären. Der Richtplaneintrag für Wissenbüel ist unverändert. Tatsächlich ist seitens der ZAV-Recycling vorgesehen, den Standort für Zwischenlösungen nutzbar zu machen.
Die Grundsatzfrage bleibt für die Gemeinde Gossau unverändert nach der Sinnhaftigkeit eines Deponiestandortes auf dem Gemeindegebiet. Das Tägernauerholz als neuer Standort mitten im Wald löst möglicherweise mehr emotionale Reaktionen aus als ein Standort auf einer Wiese, was Wissenbüel nämlich in der Zwischenzeit ist. Für die Gemeinde sind auch die Zu- und Wegfahrten eine nicht akzeptable Belastung. Wissenbüel darf nicht zur Alternative werden.
Das Interview mit Jörg Kündig und Carlo Wiedmer wurde in schriftlicher Form geführt.