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Weisslingen
19.03.2024

Weisslingen: Hitzige Debatte um Windräder

Urs Freudiger von EKZ und Zürich Wind (rechts) war einer der Referenten. Peter Minder führte als Moderator durch den Abend.
Urs Freudiger von EKZ und Zürich Wind (rechts) war einer der Referenten. Peter Minder führte als Moderator durch den Abend. Bild: Verein «windenergie-weisslingen-russikon.info»
Die Info-Veranstaltung des Vereins «Windenergie Weisslingen-Russikon» vom 13. März 2024 war gut besucht. Rund 182 Gäste hörten in der Mehrzweckhalle Widum den Experten und Politikern zu, die sich im Anschluss den Fragen der Besucher stellten.

Unter dem Titel «5 Windkraftanlagen in Weisslingen, wollen wir das?» lud der Verein Windenergie Weisslingen-Russikon zu einer Informationsveranstaltung in die Mehrzweckhalle Widum ein (Zürioberland24 berichtete).

Pascal Martin, Gemeindepräsident von Weisslingen, erläuterte zu Beginn der Veranstaltung die Sicht des Gemeinderates. Es gehe um die Verhältnismässigkeit, sagte Martin und wog die Vor- und Nachteile ab, wie die Gemeinde in ihrer Mitteilung schreibt. Der Gemeinderat Weisslingen sprach sich bereits für eine Erweiterung der Mindestabstände zu Windturbinen von 300 auf 1000 Meter aus.

«Zukünftiges Gold»

Das zukünftige Gold sei der Winterstrom, sagte Urs Freudiger von EKZ und Zürich Wind und warnte in seinem Referat vor einer Stromlücke im Winter. Der Wind stoppe nicht an der Grenze und könne auch im Kanton Zürich genutzt werden.

«Zürich ist der Schwachwind-Kanton im Schwachwind-Land Schweiz.»
Martin Maletinsky, Freie Landschaft Zürich

Martin Maletinsky (Freie Landschaft Zürich) entgegnete, Zürich sei der Schwachwindkanton im Schwachwindland Schweiz. Die Argumente gegen Windturbinen würden von massiven Landschaftsbeeinträchtigungen über Lärmemissionen bis zur Zerstörung von Wäldern reichen.

In der Podiumsdiskussion ärgerte sich SVP-Energiefachmann Paul von Euw über das Zuwarten der Politik. Es seien Mindestabstände und Einsprachemöglichkeiten für die betroffenen Gemeinden zu beschliessen. Martin Neukom warte nicht, er gebe Vollgas, sagte der SVP-Politiker.

«Mir kommt es vor, als planen wir unseren Untergang mit viel Energie.»
Diana Soldo, Umweltnaturwissenschaftlerin

Alex Schlatter, Gemeindepräsident von Büttenhardt, schilderte die direkten Auswirkungen des Windkraftparks Verenafohren auf die Gemeinde und meinte, der Lärm, den man dort habe, möchte niemand haben. Würde man ein neues Windrad in der Region bauen, würde er auf die Barrikaden gehen, so Schlatter weiter.

Umweltnaturwissenschaftlerin Diana Soldo käme es vor, als ob man den Untergang mit viel Energie plane. Sie zeige Verständnis für das Stromversorgungsproblem, kritisiere aber Waldrodungen für Windturbinen. Auf Kosten der Natur und des Öko-Systems dieses Problem lösen zu wollen, das gehe leider nicht so einfach.

Zürioberland24/mb